Jahr: 2015

10 Tage, 5 Länder, 10x Fußball, 1x Basketball

Gepostet am Aktualisiert am

Dank der Champions League Auslosung und der fixen Terminierung aller Spiele war relativ früh absehbar, dass das Derby in Athen diesmal nicht wie sonst oft üblich Sonntag, sondern wahrscheinlich Samstag oder gar Freitag gespielt werden würde. Dementsprechend die Flüge gecheckt und eine sehr passende Route gefunden.

Hin ging es wie so oft vom geliebten Flughafen Charleroi. Wir können echt dankbar sein so einen günstigen Flughafen mit einem so großen Angebot und oft wirklich guten Zeiten relativ nah vor der Haustüre zu haben. Da haben Hopper aus anderen Regionen oft mehr Probleme passende Flüge zu finde, zumal für uns ja auch noch weitere gute Flughäfen nicht weit entfernt sind.

In Charleroi das Auto am üblichen Parkplatz geparkt, sich diesmal jedoch vorher darauf verständigt, aufgrund der erhöhten Terrorstufe im Königreich auf den kurzen Move über den Zaun zu verzichten und lieber etwas früher gen Airport zu düsen, um dort warten zu können bis das Tor auf geht und nur wenn es zeitlich unumgänglich gewesen wäre zu klettern. Klappte ohne Probleme, wir standen kaum vor dem Tor, da ging dieses auch schon auf.

Der Flug ging schneller um als gedacht und bei Ankunft in Athen hatte man schon ein leichtes Gefühl von Urlaub. Die Temperaturen und das Wetter stimmten einen direkt positiv, vor allem beim Gedanken an die kalte Heimat. Leider setze langsam schon die Dämmerung ein und auf dem Weg mit der Metro in die Stadt wurde es auch bereits ziemlich dunkel. Da wir beide ziemlich großen Hunger hatten entschieden wir uns die Bahn am Stadion von PAO bereits zu verlassen und uns dort eine Gyrosbude zu suchen anstatt erst das Gepäck im Hotel zu verstauen und dann erst was Essbares suchen zu können. Nach den ersten wirklich leckeren Pitas nutzen wir die Nähe zum Stadion um uns dort schon einen Überblick über die Gegebenheiten zu verschaffen. Wir standen nämlich noch vor dem Kartenproblem, hatten aber von anderen Derbybesuchern, die ebenfalls ohne Karte vor Ort waren schon gute Tipps bekommen, die uns nun nach dem verschafften Überblick recht zuversichtlich stimmten.

Im Hotel leichte Probleme mit dem WIFI gehabt, was ja schon einer kleinen Katastrophe gleichgekommen wäre, lies sich aber am Ende doch irgendwie verbinden, Glück gehabt, das Mitteilungsbedürfnis muss schließlich befriedigt werden. Auf dem Zimmer wurde sich die Zeit bei Bier und der deutschen Welle vertrieben. Warum hier ein englischsprachiger Sender diesen Namen besitzt und großteils Themen über Deutschland oder die Nachbarländer abhandelte verstanden wir zwar auch nicht so ganz, so blieben wir aber immerhin über aktuelle Dinge aus der Heimat informiert und konnten sogar später kurze Zusammenfassungen der Bundesligaspiele gucken.

Am Abend sollte zu meiner Freunde PAO bereits ein Heimspiel in der Basketball Euroleague haben, bei welchem wir natürlich nicht fehlen durften. Mein Mitfahrer ist anderen Sportarten gegenüber zwar nicht sehr wohlgesonnen, am Ende konnte aber auch ihn das dargebotene überzeugen. Freitagabend den Klängen der PAO-Fans lauschen zu dürfen und das zu einer Uhrzeit, bei der man sonst eh vermutlich nur auf dem Hotelzimmer gesessen hätte, konnte da schon mehr. Vermutlich waren aufgrund des Derbys auch bereits viele Sektionen anwesend, was der Stimmung sicherlich gut tat. Insgesamt hat der Auftritt wirklich gepasst, falls mal in Kombination mit ner Fußballtour hier auch noch das Basketballderby gegen Olympiakos mitgenommen werden kann, wäre ich persönlich auch absolut nicht traurig.

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Am Derbytag dann erstmal das Frühstück verpennt, haben wir aber auch absolut nichts verpasst wie wir am nächsten Tag feststellen sollten. Da wir beide Neulinge in Athen waren, wollten wir natürlich wenigstens ein klein wenig Kultur mitnehmen. Akropolis von außen angeguckt, der Eintritt war dem gemeinen Schrotthopper dann doch zu teuer und der Hügel neben der Akropolis bietet auch einen fantastischen Ausblick über die weiten Athens.

Weiter ginge es zum Syntagma-Platz wo aber eher bereits wieder die Essensversorgung in unseren Köpfen war als irgendwelche Gedanken an Kultur. Auf die Schnelle dort keinen brauchbaren Laden gefunden, entschieden wir uns zum Laden von gestern zu fahren und dadurch auch direkt zu gucken, was denn schon so am Stadion los ist. Die Pitas haben wieder überaus gut gemundet, war aber ja auch kein Wunder beim selben Laden und ums Stadion bezogen die Cops bereits Stellung und die fliegenden Händler bauten ihre Stände auf. Das anstehende Volleyballspiel der PAO Damen was wir in der Halle unter der Ostkurve gegebenenfalls auch wieder mit Support oder auch als kleine Derbyeinstiummung vermuteten, fand nicht in der gedachten Halle statt und wir verzogen uns auch vorerst wieder zum Hotel. Auf dem Weg wurde noch bei einem Schalhändler beidseits zugeschlagen, an sich natürlich extrem kuttig, Schals sahen aber gut aus, der Preis stimmte und später waren diese als Tarnung und Schutz gegen das später überall in der Luft liegende Tränengas auch durchaus hilfreich.

Relativ zeitig dann auch wieder zum Stadion aufgebrochen, war unser Kartenproblem ja noch immer ungelöst. Das Stadion erneut umrundet um die ersten Eindrücke zu sammeln und vielleicht das Problem schon lösen zu können. Noch war aber keine gescheite Lösung in Sicht. Zurück also zur Metrostation, wo wir den Schwarzmarkt vermuteten. Wie vermutet befand sich dort auch genau dieser, welchen wir nun erstmal abchecken wollten. Ich gönnte mir eine Portion Souvlaki, währenddessen mein Mitfahrer doch bereits zu den ersten Schwarzhändlern ging und dort den Preis erfragte. Trotz vorheriger Absprache, auf keinen Fall print@home Karten zu kaufen, da diese ja einfach unzählig oft gedruckt werden könnten, schlug er für den Preis von 20,00€ für eine Kurvenkarte in der Heimkurve zu. Das mit dieser Karte die Chance rein zu kommen recht gering sein sollte wurde auch ihm schnell klar und wir einigten uns darauf, dass er die einzige Chance die er hatte möglichst direkt versuchen sollte wahrzunehmen. Wenn er irgendwie mit diesem Barcode der Karte rein kommen wollte, wäre es schließlich von Vorteil wenn sein Barcode vor allen anderen vermeintlich gedruckten eingescannt wird und somit erst nach passieren des Drehkreuzes geblockt wäre. Die Gruppe bei der er die Karten gekauft hatte war kurz nach dem Kauf ebenfalls verschwunden, wodurch sich unsere Wege fortan trennen sollten. Ich war mir relativ sicher schon irgendwie rein zu kommen und er sollte nicht noch unnötig Zeit durch mich verlieren, stand für ihn sogar der Länderpunkt und nicht „nur“ das Derby auf dem Spiel. Kurz noch einen Treffpunkt für nach dem Spiel ausgemacht und sich noch ein schönes Spiel gewünscht. Dass er so einfach rein kommen sollte wie er rein gekommen ist konnten wir ja auch nicht ahnen. Seinen Bericht über die Tour könnt ihr HIER nachlesen.

Ich genoss derweil das Treiben rund ums Stadion und suchte mir eine Lücke um überhaupt zu den Eingängen zu kommen, an welchen ich mein Glück versuchen wollte. Dies war gar nicht so einfach, waren an allen möglichen Ecken immer mal wieder die nächsten Straßen von Cops abgesichert. Seelenruhig daher erstmal zu einem nahgelegenen Kiosk spaziert, dort ein Wegebier gegönnt und versucht das Stadion recht weitläufig zu umrunden um sich so einen Überblick über die Möglichkeiten zu verschaffen. Durch das weite umrunden war es dann doch möglich zu jeder beliebigen Tribüne zu kommen und auch bereits die ersten vermummten Trupps durch die Straßen ziehen zu sehen. Detonationen aus Richtung der Heimkurve machten mich dann doch neugierig und ich begab mich auf den Weg hinter diese. Dort gingen die ersten Gefechte mit der Staatsmacht bereits hin und her und ich durfte das erste Mal den Schal als Atemschutz nutzen. Beide Seiten deckten sich gegenseitig gut ein, die einen mit allem was Griffbereit war, die anderen mit Tränengasgranaten. Viele Augen kamen aus dem tränen gar nicht mehr raus und so viele Nieser habe ich glaube ich auch selten in einer so kurzen Zeit wahrgenommen. Das ganze treiben schaute ich mir eine Weile aus sicherer Entfernung an und kam langsam aber sicher immer mehr in Derbystimmung. Nach einer Weile wurde es dann auch für mich Zeit, mir mal einen Weg ins Stadion zu suchen. An der Haupttribüne dann mal die Möglichkeiten abgecheckt. Viele gab es da leider nicht, die Suche nach vermeintlichen Lücken gestaltete sich als nicht so einfach, sich mit einem freundlichen Griechen durchs Drehkreuz zu schmuggeln schien auch nicht so einfach zu sein da die dahinter positionierten Ordner recht gut aufpassten wie es mir schien. Also weiter suchen. Mir vielen an den Toren zwischen der Drehkreuzen kleine Menschentrauben auf wo es mehrmals so aussah als würden Leute dort reingelassen beziehungsweise die Tore dem Druck nicht permanent stand halten und so immer wieder Kartenlose ins Stadion gelangen. Meine Chance also. Diese Chance konnte auch recht schnell genutzt werden und zack war ich bei diesem brisanten Derby auch schon ohne Karte durch einen kleinen Blocksturm drin. Alles richtig gemacht scheinbar, war mein Platz nun auch noch auf der Haupttribüne Höhe der Mittellinie. Man stelle sich sowas mal bei einem ausverkauften Derby in Deutschland vor… Vom Gefühl her hat es vermutlich sogar eine vierstellige Anzahl an Leuten ohne Karte ins Stadion geschafft wenn ich mir die überfüllten Treppenaufgänge und Mundlöcher im gesamten Stadion so angesehen habe.

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Ich suchte mir einen geeigneten Platz in der Hoffnung auf diesem vielleicht auch bleiben zu können. Kaum Platz genommen zog mich die Heimkurve direkt in ihren Bann. Fleißig wurde schon alles für das Spiel vorbereitet, der Stacheldraht vom Zaun entfernt, das Fangnetz zerschnitten, die Fluchttore auf halt geprüft und Hassgesänge gegen den Erzfeind in den Nachthimmel gesungen. Dieses Treiben musste erstmal genossen werden. Nach ein paar Minuten des Staunens wollte sich jemand neben mich setzen, was mein Glück war. Es handelte sich um einen englischen Reporter, der auch für das Spiel angereist war. Netterweise stellte er mir das WLAN-Passwort zur Verfügung und ich wurde erst einmal von Nachrichten komplett überhäuft. Mein Kollege hatte es auch ohne Probleme in die Heimkurve geschafft. Dies hatte ich jedoch schon vorher telefonisch erfahren. Die News die jetzt aber auf mein Handy flatterten, waren dann eher von schlechter Natur. Was mir jetzt erst auffiel war, dass sich nur die Heimelf aufwärmte und den Grund konnte ich nun auch nachlesen. Die Gäste wurden beim Betreten des Platzes mit einigen Clips beschossen, wovon einer einen Spieler am Bein traf, woraufhin die Gäste direkt wieder in die Katakomben zurückkehrten und aus diesen nicht mehr raus kamen. Die Gäste etwas einzuschüchtern ist in Griechenland aber auch nichts neues und ich erwartete einen etwas verzögerten Anpfiff, kannte ich die Spielchen der Gästeteams noch vom vergangenen Derby in Thessaloniki, bei welchem die zweite Hälfte auch mit einer riesigen Verzögerung erst angepfiffen wurde.

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Erstmal also weiter das Treiben genossen und abgewartet. In der Zeit des Wartens knallte es dann selbst auf der Haupttribüne mehrmals zwischen Fans und Cops, teilweise sogar Minuten lang unter wüsten Pfiffen und Beleidigungen des gesamten Stadions gegen die Staatsmacht. Die Stimmung wurde von Minute zu Minute hitziger. Das Stadion war nun weit vor dem Spiel wirklich ein Hexenkessel und alle warteten nur noch sehnsüchtig auf den Beginn. PAO bereits fertig mit dem warm machen und wieder in der Kabine, die Gäste hatten sich nicht warm gemacht und auch das Equipment lag noch fürs warmmachen auf dem Feld.

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Nachdem normalerweise die erste Halbzeit fast schon vorüber gewesen wäre, betrat PAO erneut das Spielfeld und fing sich nochmals an aufzuwärmen. Das Stadion explodierte für einen kurzen Moment. Wenige Minuten später jedoch gingen die Spieler bereits wieder in die Kabine und bei vielen machte sich die Gewissheit breit, dass hier heute kein Spiel mehr stattfindet. Die erste Reaktion im Stadion war eine dicke Pyroshow der Heimkurve. Was danach passierte ist ja selbst in deutschen Medien relativ schnell verbreitet worden und war im Stadion vielleicht sogar noch eine Stufe krasser als es die ganzen Bilder und Videos wiedergeben können. Mehr möchte ich zu dem Treiben was sich nun auf dem Platz abspielte auch nicht sagen, hiervon hat sich inzwischen ja vermutlich eh jeder selbst ein Bild gemacht. Krass war es aber auf jeden Fall und für mich auch das erste Mal, dass ich Riots in diesem Ausmaß in einem Stadion erlebt habe. Für die Fancard die Anfang 2016 eingeführt wird war das vermutlich auch nur wieder Öl was ins Feuer gegossen wurde und man darf gespannt sein, wie es in Griechenland nach Einführung der Fancard weitergehen wird.

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Eine leichte Sorge um meinen Mitreisenden hatte ich schon, da dieser sich ja in der Heimkurve befand und ich nicht wusste, wie es hinter dieser nach dem Spiel noch weiter gehen würde. Wir trafen uns aber am vereinbarten Treffpunkt und tauschten uns erstmal über das erlebte aus. Für ihn war es natürlich schade, dass der Länderpunkt nicht gefallen ist, das Kreuz fehlt beiden für diese geile Bude, doch wir hatten beide auch ohne Spiel das Derby spüren können und waren nicht unzufrieden wie bei anderen Derbybesuchen bei welchen nicht gespielt wurde wie in Genua oder Zagreb.

Etwas Zeit vertrieben wir uns noch ums Stadion, dort war aber inzwischen tote Hose und die Cops schienen nur noch einen „Siegeszug“ zu veranstalten, bei dem sich auch häufig gegenseitig abgeklatscht wurde… Wir einigten uns darauf den recht kurzen Weg zum Hotel zu Fuß zurück zu legen und kamen so auch noch in den Genuss der besten Pita der Tour. Im Laden vielen uns bereits extrem viele Leute in Gate 13 Kleidung auf, warum wurde uns auf dem weiteren Weg auch klar, kamen wir nämlich wenige Meter entfernt bereits am ansehnlichen Clubhaus vorbei. Weiter vielen nur einige noch Qualmende oder komplett niedergebrannte Mülltonnen am Wegesrand auf bevor wir am Hotel ankamen.

Fahrt zum Flughafen und anschließender Flug auch ohne Probleme. Am Flughafen von Paphos dann erstmal schauen wie es in die Stadt geht, die Taximafia die unverschämte 35,00€ haben wollte wurde links liegen gelassen und lieber eine Stunde in der Sonne auf den Bus zum Hafen für 1,50€ pro Person gewartet. Wir hatten eh nichts zu tun, warum sich dann auch ausbeuten lassen? Nach Ankunft am Hafen erstmal die Gegend erkundet. Ins Kastell am Hafen wollten wir dann rein um von oben die Aussicht zu genießen und paar Fotos zu machen. Eintritt war uns aber zu teuer also versucht am Wärter vorbei zu schleichen. Dies gelang auch recht gut, bis Herr Tollpatsch meinte sich auf der Treppe lang zu machen. Dadurch weckte er den Wärter der vorher scheinbar mit offenen Augen geschlafen hatte. Da dieser nun Geld haben wollte zogen wir einfach wieder ab. Schade aber auch nix verpasst denke ich. Alternativ nun die lange gegen eine kurze Hose getauscht, bei einem der unzähligen Touriläden entlang der Promenade paar Bier geholt und ab ans Meer. Dort dann bei angenehmen 25°C auch einfach mal das Leben genossen und da zwei Stunden gechillt. Langsam wurde es nun aber auch wieder Zeit den Weg zum Stadion zu suchen. Wir befragten die Taximafia zu den Preisen und erhielten eine für uns diesmal akzeptable Antwort, verwiesen jedoch darauf, kurz noch etwas essen zu wollen. Gesagt getan, landeten wir in dem mit Abstand schlechtesten Laden den wir beide je gesehen hatten. Ein Laden in Rom mit Nähe zum Bahnhof kommt auch nah dran mit seinem dauerhaft betrunkenen Pizzabäcker, dieser Laden war aber wirklich einfach nur fies. Der Tourinepp an der restlichen Promenade und der Hunger sorgten aber letztendlich trotzdem für unsere Essensbestellung und das Essen war gar nicht so schlecht wie erwartet. Das Keo-Bier zum Essen war jedoch die größte Frechheit die ich jemals als Bier getrunken habe. Geschmacklich konnte man meinen, zur Herstellung wäre salziges Meerwasser verwendet worden. Könnt es ja gerne mal bei einem Besuch auf der Insel probieren.

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Nach dem Essen ging es nun zurück zum Taxistand. Der erste Fahrer in der Reihe blieb beim Preis und wir gesellten uns ins seinen geliebten Mercedes, auf welchen er auch sichtlich stolz war und uns dies auch mehrmals auf der kurzen Fahrt wissen ließ. Wir machten mit dem Fahrer noch aus, dass dieser uns nach dem Spiel am Stadion abholt und zum Flughafen bringt. Dass diese Absprache auch bitter nötig war bemerkten wir später. Bei einer bezaubernden Kassiererin schnell die Karten für die Haupttribüne für faire 10,00€ erstanden und ab zum Eingang. An diesem nun das nächste Problem, unsere Rücksäcke. Der Oberordner hat damit leider das größte Problem, sodass selbst die Pressechefin mit der wir vorher bereits per Mail Kontakt hatten von diesem Discopumper einfach mal überstimmt wurde und wir nach zähen Verhandlungen etwas energischer von diesem vor die Tür gesetzt wurden. Wir sollen unsere Rucksäcke gefälligst im Auto verstauen. Das wir mit Öffentlichen vor Ort waren wäre ja schließlich nicht das Problem des Anabolottos. Guter Rat war nun erstmal teuer. Die Suche nach passenden verstecken für unser Gepäck gestaltete sich auch nicht als vielversprechend und mein Mitreisender begann schon all seine Klamotten übereinander zu ziehen. Das bei weiterhin angenehmen 25°C. Da wir kein Versteck fanden wollte ich mal nett bei Leuten fragen. Rein also in einen Hof und nett gefragt und auch einen Obolus als Dank angeboten. Die Familie hatte jedoch lediglich Sorge vor dem IS, welche wir ihnen aber nehmen konnten und ihnen versicherten keine Bomben in ihrer Einfahrt lagern zu wollen. Kurz noch alles Wichtige aus dem Rucksack geholt und diesen unter etwas ungutem Gefühl leicht versteckt in der Einfahrt stehen gelassen. Leider viel mir im Stadion erst auf, dass ich alles, außer meinen Autoschlüssel aus dem Rucksack geholt hatte. Die Familie hätte zwar an sich nichts damit anfangen können, wenn dieser Weg wäre hätten wir aber schon ein ziemliches Problem. Wer weiß schon wie lange wir dort sonst gewartet hätten und wie eng es mit dem Flug geworden wäre. Alles aber ja reine Spekulation. Die andere Sorge der Rücksäcke sollte bei begehen der Einfahrt nicht besser werden, die Großfamilie die vorher noch zugegen war, hatte uns nun eine komplett dunkle Einfahrt hinterlassen, in welcher die Hand vor Augen nicht mehr zu erkennen war und scheinbar auch keinen Menschenseele mehr zugegen war. Mit Erreichen der Rucksäcke aber Erleichterung und es fehlte nichts, auch wenn die Rucksäcke eindeutig anders verschlossen waren als beim Ablegen, reingeguckt hätte aber ja vermutlich jeder, vor allem auch wenn man uns beide für IS Kämpfer hält… 😀

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Unser Taxifahrer brachte uns nun also zum Flughafen wo uns nur noch der lange Rückflug von der Heimat trennte. Acht Stunden auf Zypern, nette Temperaturen gehabt und den Länderpunkt mitgenommen, da konnten wir doch durchaus zufrieden sein. In Charleroi dann nicht auf Öffnung des Tors gewartet sondern direkt den Weg über den Zaun gewählt. Während ich schon unter war, mein Mitfahrer aber noch auf dem Zaun, sollte dann aber, wie soll es auch anders sein, das Tor durch einen Bus geöffnet werden, wobei der Busfahrer den Kletterer noch kurz grüßte und uns beide ein wenig auslachte. Zügig ging es nun nach Hause, wo die Tasche kurz umgepackt wurde und für nicht mal drei Stunden das Bett beehrt wurde, sollte es doch recht früh direkt weiter nach London gehen.

Die Tour nach London war an sich auch eher spontaner Natur. Eigentlich sollte beim Besuch eines befreundeten Schreiberlings des Arena Journals im Oktober bereits das Gastspiel der Hammers bei Crystal Palace besucht werden. Es wäre nicht das erste Spiel im Gästeblock von West Ham United gewesen und ich verbinde durchaus ein paar Sympathien mit den Jungs aus dem Londoner East End. Leider viel der Zeitraum des Verkaufs des Gästekontingents genau in den Zeitraum, in welchem ich in Kolumbien verweilte und somit klappte die Kartenbestellung nicht. Damals musste kurzerhand umdisponiert werden und wir gönnten uns ein Heimspiel vom Brentford FC. Aufgeschoben heißt aber ja nicht aufgehoben, was bei Crystal Palace aber bekanntlich leichter gesagt ist als getan. An Karten für ein Spiel im Selhurst Park zu bekommen ist nämlich ein recht schweres Unterfangen, gehen eigentlich nie Karten in den General Sale. Einzige Lösung ohne Mitgliedschaft also weiterhin Karten über den Gastverein zu ordern. In England stehe ich persönlich jedoch sogar recht gerne im Block der Gäste, da dort immerhin wenigstens ein kleines bisschen zu gehen scheint. Normal sehe ich es persönlich wirklich kritisch sich in eine Heim- oder Gästekurve zu begeben, in England mache ich jedoch eine Ausnahme.

Das Gastspiel des AFC Sunderland an einem Montagabend sorgte dann wohl dafür, dass die Karten dort direkt in den General Sale gingen und pro Person 20 (!!) Karten bestellt werden konnten. Eine der weiteren Fahrten an einem Montagabend muss schließlich irgendwie unters Volk gebracht werden. Netterweise bezuschusste der AFC jede Karte noch mit 10,00£, sodass am Ende die ermäßigte Karte für 11,00£ + 0,50£ Gebühren zu mir nach Hause geschickt wurde. Ich kam nun schon das zweite Mal in den Genuss eines Zuschusses für die Gästekarte und finde diese Geste der englischen Vereine für ihre Fans die ihnen durchs ganze Land oder noch weiter folgen wirklich stark, gerade bei den teuren Preisen auf der Insel. Ein kleiner Trend zum positiven würde ich behaupten ist bei manchen Vereinen definitiv sichtbar, weiter so!

Das Hauptspiel stand also, der Schlafplatz beim momentan in London wohnenden Schreiberling war ebenfalls schnell zugesichert und dieser freute sich zudem eine Begleitung zum Spiel zu haben. Ich baute mir noch ein paar weitere Spiele zu einer kleinen Tour zusammen und war ein wenig erstaunt, dass unter der Woche wirklich viel möglich war, hatte ich von England bisher immer den Eindruck, dass fast ausschließlich am Samstag gespielt würde und man um einen Doppler am Samstag oder ein Spiel am Samstag in Kombination mit einem am Sonntag teilweise schon recht dankbar sein müsste.

Nun ging es also schon wieder nach London um NC zu besuchen und dabei praktischerweise noch ein paar Kreuze zu sammeln und meinem persönlichen Ziel der Komplettierung der Premier League wieder einen großen Schritt näher zu kommen. Nach Ankunft in Stansted leichte Probleme bei der Suche nach dem gebuchten Bus gehabt, diesen jedoch auf die Minute bekommen. Bemerken muss ich hier aber, dass ich den Bus bewusste auf über eine Stunde nach Landung gelegt hatte. Hätte also durchaus knapp werden können bei anderer Buchung. An sich sind die Busfahrer dort aber aus Erfahrung recht kulant und es juckt auch niemanden wenn man frühere oder spätere nutzt. Im Berufsverkehr brauchte der Bus dann auch mal eben anderthalb Stunden länger als angekündigt, machte mir aber recht wenig, hatte ich auf das x-te begaffen von irgendwelchen Sehenswürdigkeiten recht wenig Lust. Erfreulicherweise sollte um 13:00 Uhr Ortszeit auch bereits der erste Kick anstehen. Die eh anvisierte Bahn nach Crayford konnte auch direkt genutzt werden und sich von der Station auf den Weg zum The Oakwood, der Heimat des VCD Athletic FC gemacht werden. Hier sollten an einem Montag zu dieser frühen Zeit die U21 Mannschaften von Charlton Athletic und Crystal Palace aufeinander treffen. Das Stadion war eine nette kleine Anlage mit kleiner Haupttribüne und überdachter ebenerdiger Gegengerade. Für einen Montag um diese Zeit absolut zufriedenstellend. Im Stadion tummelten sich dann doch recht viele Leute, die meisten waren jedoch Angehörige oder Scouts. Scouts waren wirklich viele vor Ort und so gut wie jeder in der passenden Vereinsjacke, damit konnte sich die Zeit auch mit dem zuordnen mancher unbekannter Logos zu Vereinen vertrieben werden. Das Spiel an sich war ok, Wetter passte auch und so genoss ich einfach das Treiben. Anschließend ginge es nun quer durch London, musste ich schließlich vom Südosten in den Nordwesten um dort meine Sachen ablegen zu können und meinen Begleiter zum Abendspiel zu treffen.

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Wir verquatschten noch einige Minuten und machten uns relativ spät auf zum für mich zweiten Spiel des Tages und eigentlichem Highlight der Tour. Crystal Palace, für mich gefühlt eines der schwersten Kreuze zur Komplettierung der Liga aufgrund der bereits geschilderten Umstände und an sich auch recht interessant aufgrund der kleinen heimischen Ultragruppe, die für England schon recht ungewöhnlich ist. Am Stadion angekommen wurde sofort klar, hier werden eine Menge Leute den Anstoß verpassen da die Schlangen an den Eingängen wirklich lang waren. Wir erwarteten am Gästeeingang weniger Menschen und hatten auch Glück den leersten Eingang am ganzen Stadion zu erwischen, ein weiterer Vorteil also nach der besseren Stimmung und der verhältnismäßig günstigen Karte. Die Choreo der Heimseite verpassten wir leider, gerade rechtzeitig zum Anstoß waren wir aber drin. Plätze konnten wie bisher meist in englischen Gästeblöcken am Ende frei gewählt werden und keiner bestand auf seinen zugewiesenen Platz. Sitzen war auch nur die der Halbzeitpause drin, die Stimmung an sich ok, vor allem für einen Montagabend und die Entfernung. Ein motivierter Haufen hatte sich etwas oberhalb von uns direkt angrenzend zum Heimpublikum eingefunden und pöbelte das gesamte Spiel fleißig. Wäre das Spiel nicht so grottenschlecht gewesen und wir hätten die Choreo nicht knapp verpasst wäre es zumindest im Gästeblock wirklich ok gewesen. Von der Heimseite hatte ich mir etwas mehr erwartet, an sich wurden nur die typischen englischen Lieder gesungen und diese halt etwas länger gehalten als sonst, dies noch garniert von einer Schwenkfahne, das war es dann aber auch schon. Besser als nichts ist es, für die Insel auch ungewöhnlich, gesehen haben muss man es aber nicht, da reizen genügend andere Kurven dann doch deutlich mehr. England kann in meinen Augen eh nur mit seinen Stadien, Cider und den oft wirklich gut gekleideten Menschen im Stadion punkten. Was man hier an bekannten Casual Marken sieht ist wirklich stark und eben irgendwie auch typisch englisch.

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Nach dem Spiel erneut durch halb London zurück und wirklich geplättet ins Bett gefallen, bei dem bisschen Schlaf und den letzten Tagen eigentlich ja auch kein Wunder. Dienstag wurde daher erstmal ausgeschlafen, zu lange durfte aber auch nicht geschlafen werden, stand doch schon wieder ein Jugendspiel zur Mittagszeit auf dem Programm. Heute ginge es raus nach Borehamwood, wo anlässlich des Champions League Duells zwischen Arsenal und Dinamo am Abend sich deren U19-Teams in der UEFA Youth League im Stadion des Boreham Wood FC messen sollten. 14:00 Uhr Anstoß ist dann auch wieder eine recht angenehme Zeit, nur das Wetter spielte mit seinem Nieselregen heute nicht so wirklich mit. Beim Aufwärmen dann noch den guten alten Thierry Henry beobachten dürfen, der hier im Trainerteam der U19 ist und sich wirklich gut mit den Jungs verstand. Zwischendurch zeigte er auch nochmal sein Talent am Ball, für ein Selfie kam ich leider nicht nah genug an ihn ran, schade. Nennt mich nun ruhig wieder Kutte. 😉 Das Stadion war besser als das am Vortag, ist aber auch Ligamäßig höher beheimatet. Erfreulich auch, dass bei beiden Jugendspielen kein Eintritt verlangt wurde und heute sogar „Eintrittskarten“ ausgegeben wurden, auch wenn diese lediglich mit den gehassten belgischen Bierbons vergleichbar waren. Am Essensstand noch ne Portion Fritten geordert, war ich am Soßenstand dann doch recht verwundert, hatte ich nicht nur meine Fritten in einem großen Kaffeebecher bekommen, nein, es gab bei einer riesigen Soßenauswahl keine Gabeln sondern nur die Holzstäbchen mit denen man seinen Kaffee umrührt. Nicht zu ändern, mussten also damit die für englische Verhältnisse akzeptablen Fritten aufgespießt werden. Das Spielniveau war recht hoch, beide Mannschaften rangieren in der Gruppe aber auch auf den vorderen Plätzen und es ging hier lediglich darum, wer am Ende wahrscheinlich auf der Eins beziehungsweise auf der Zwei weiter kommt. Die Zuschauerzahl von 473 Zuschauern fand ich auch recht hoch für diese Uhrzeit, Gäste jedoch so gut wie keine darunter.

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Da ich dieses Spiel auch wieder alleine verfolgte, wir jedoch am Abend wieder zu zweit ein Kreuz setzen wollten, ging es erneut zur Unterkunft. Dort diesmal nicht lange verweilt, machten wir uns diesmal zeitig auf den Weg zum Ground. Das Abendspiel des AFC Wimbledon gegen den ebenfalls aus dem Londoner Raum kommenden Dagenham & Redbridge FC sollte meine kleine Visite abrunden. Mit 4 Spielen in diesen 2 Tagen kann ich definitiv zufrieden sein denke ich. Am Stadion die bestellten Karten entgegen genommen, gingen wir nochmal zurück Richtung Bahnstation, um noch einen Happen zu essen. Wir landeten in einer vollbesetzten Bude in der es typisch englisches Essen gab. 90% der Gäste würde ich behaupten gingen ebenfalls nach dem Essen zum Spiel und geschmacklich konnte das Gewählte sogar mal minimal überzeugen, was bei mir persönlich in England erst einmal der Fall war. Guter Laden, gute Preise, viele gehen hier vermutlich vor jedem Heimspiel hin, rundum passende Einstimmung also. Im Stadion waren eine Hintertortribüne und die Gegengerade komplett bestehend aus Stehplätzen, die anderen beiden Tribünen dagegen Sitzplätze. Im Stadion war klar erkennbar, dass dort zwei Vereine beheimatet sind, waren die Gegengerade und die Hintertorsitzer in den Farben des AFCW, die anderen Tribünen in den Farben des KFC gehalten. Das Stadion war recht gut gefüllt und auch die Stimmung war für England in Ordnung. Auf dem Feld zog vor allem „The Beast“ Adebayo Akinfenwa die Blicke auf sich und wurde recht oft für seine eigene und sehr Körperbetonte Spielweise gefeiert. Kann man bei diesem Tier aber auch verstehen, absolute Kultfigur. Der Gästeblock machte auch ab und an auf sich aufmerksam, vor allem natürlich beim absolut unverdienten Siegtreffer nach dickem Torwartpatzer. An sich auch bezeichnend, dass wir hier bei zwei Herrenspielen vom Spiel wirklich enttäuscht wurden und beide Spiele durch dicke Patzer der Heimelf für die Gäste entschieden worden.

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Nun schnell nochmal zur Unterkunft meinen Rucksack geholt, kurz verabschiedet, wollte ich mir eigentlich an der Liverpool Street einen Pub suchen um die drei Stunden bis zur Abfahrt meines Busses tot zu schlagen. Wie der Zufall es wollte, warteten aber noch einige Leute auf den Bus, den ich eigentlich um ca. eine Stunde verpasst hatte. In diesen auch noch als erster einsteigen können, sicherte ich mir als Einzelperson aufgrund der besseren Beinfreiheit die letzte Reihe, was eine Vierergruppe deutscher Heinze nicht so lustig fand, es aber aufgrund der besseren Beinfreiheit verstehen konnte. Auf der Fahrt zum Flughafen nun nochmal schön lang machen können und im Flughafen dann leider noch nicht durch den Sicherheitscheck gekonnt, da dieser noch geschlossen war. Da ich Fußbodenpennen wirklich kacke finde, lass ich in einem Fanzine. Dieses hatte ich gerade durch, wollte, da der Boden wirklich kalt und unbequem war, mal gucken, ob irgendwo ein besserer Platz zu finden ist, ging just in dem Moment an dem ich am Sicherheitscheck vorbei lief das Rolltor hoch und ich konnte diesen als einer der ersten passieren. Drinnen nun einen wirklich gemütlichen Platz frei wählen können und die paar Stunden bis Abflug noch die Augen geschlossen. Auch im Flugzeug war ich recht früh, doch eine Reihe für mich wie bei manch anderen Flügen sollte diesmal leider nicht raus springen. Nach Landung in Köln ging es zu einem kurzen Besuch zu meinen Eltern, mussten noch ein paar Dinge erledigt werden, unter anderem waren wir für die Flüge nach Polen am nächsten Tag noch nicht eingecheckt und hatten unsere Boardkarten folglich noch nicht gedruckt. Dies als schnell erledigt, rief auch schon wieder der nächste Kick.

Auch an diesem Tag sollte der UEFA Youth League wieder ein Besuch abgestattet werden und mit dem Fohlenplatz hinter dem hässlichen Gladbacher Betonklotz ein neues Kreuz eingefahren werden. Die Anstoßzeit lag erneut bei 14:00 Uhr Ortszeit und überraschenderweise musste ich mir das Spiel nicht mal alleine geben. Da momentan die Motivation in unseren Reihen wieder etwas höher zu sein scheint, verfolgten wir das Spiel am Ende zu sechst (!!) was ich für diese Uhrzeit an einem Mittwoch schon stark fand. Heimische Szeneleute waren vereinzelt auch Vorort, der Großteil war aber vermutlich noch an der Choreo zugange. Weitere Hopper, die fleißig ihr Grashalmalbum füllten konnten ebenfalls erspäht wären, wir genossen aber einfach das Spiel von der Haupttribüne aus, wenn man dieses den genießen konnte. Mit Abpfiff war man auch eigentlich recht froh, nun endlich wieder aus diesem Kaff fliehen zu können, der Ordnungsdienst nahm sich den Schutz der jungen „Stars“ aber zu Herzen und verhängte gegen alle Haupttribünenbesucher noch eine kurze Blocksperre. Darunter hatte auch die Borussen Prominenz zu leiden, was viele Leute aber nutzen um beispielweise noch ein Selfie mit Hans Meyer zu machen. Nachdem nach einer gefühlten Ewigkeit auch der letzte Spieler die Kabine aufgesucht hatte durften auch wir endlich zu unseren Autos und machten uns wieder auf den Weg.

Mein Körper schien sich inzwischen an den Schlafmangel recht gut gewöhnt zu haben und so wurden noch einige Dinge erledigt. Die Haare wurden noch auf ein für Polen passenderes Maß getrimmt und auch die Sonnenbank sollte nochmal für ein paar Minuten beehrt werden. Auf der Sonnenbank war die Müdigkeit dann plötzlich wieder da und aus den paar geplanten Minuten wurde über eine Stunde, die Großteils auf einer Sonnenbank die schon längst wieder aus war verschlafen wurde. 😀 Zu Hause wurde noch der Rucksack umgepackt und wieder für ein paar Stunden Schlaf getankt. Lang schlafen war aber wieder nicht drin, ging schon um 07:00 Uhr unser Flug. Innerhalb von wenigen Tagen war ich nun schon wieder auf dem Weg zum Charleroi Airport. Auch heute einigten wir uns wieder darauf wenn möglich auf das Tor zu hoffen und nur in der Not zu klettern, klappt auch diesmal wieder ohne Probleme. Der Flug und anschließende weg vom Flughafen mit der Bahn in die Stadt ist inzwischen auch Routine und schon waren wir in Warschau. Angekommen am Warszawa Centralna hieß es nun erstmal Zeit rum bekommen. Dies ist auch irgendwie bei so gut wie jeder Tour so… In der an den Bahnhof angrenzenden Mall ging das ganz gut und wir ließen uns zügig im bekannten Sphinx dort nieder. Aufgrund der Uhrzeit zog mein Mitreisender Pancakes und Kaffee passend zu seinem Bier vor, ich hingegen gönnte mir zum Frühstück direkt den ersten kleinen Grillteller. Nachdem dort eine gute Zeit verchillt war und die ersten Tyskie intus waren, ging es nun zum Hotel. Der Weg dorthin ist vom letzten Besuch in Warschau noch im Gedächtnis gewesen und so brauchte nicht mal auf die ausgedruckte Karte geschaut werden um den Weg zu finden. Am Supermarkt kurz vor dem Hotel noch eingedeckt, konnte auch endlich eingecheckt werden. Auf dem Zimmer viel mein Mitreisender schnell ins Land der Träume und ich vertrieb mir die Zeit im Internet. Aufgrund meines fortwährenden Schlafmangels hätte die Situation eigentlich genau andersrum sein müssen, so ein Studentenleben scheint aber wirklich anstrengend zu sein. 😉

Irgendwann knurrte der Magen auch schon wieder, Mitfahrer geweckt und zu einem bereits vorher ausgewählten Restaurant auf gemacht. Wir hatten beide Bock auf polnische Küche und so ging es diesmal in einen Laden welcher mir beim Pokalfinale noch mit der Begründung: „bah, ekelhaft, so nen Fraß esse ich sicher nicht“ von meiner damaligen Begleitung verwehrt wurde. Essen dort war wirklich gut, Bedienungen auch alle in ich nenn es mal einheimischen Trachten nett anzusehen und das Bier muss in Polen ja eh nicht weiter erwähnt werden. Nach dem Essen ließen wir uns erneut kurz auf dem Zimmer nieder, zogen uns dank deutschem TV die nötigen Daily Soaps rein und machten uns anschließend auf gen Stadion. Dort die bereitliegenden Akkreditierungen entgegennehmen dürfen, wählten wir instinktiv erstmal den komplett falschen Eingang, obwohl wir nur links und direkt erneut links gemusst hätten. Wir liefen lieber ein ganzes Stück bevor wir das zweite Mal links abbogen und waren nun am ganz normalen Eingang der Haupttribüne. Rein kamen wir auch dort mit unseren Karten, weiterhelfen, wo wir nun genau hin mussten konnte uns dann jedoch niemand mehr. Nach ein wenig suchen dann doch den Eingang gefunden und direkt auf die Plätze begeben. Bam, erstmal der Schock, absolut tote Hose… Bei Tour Planung hatten wir die Hoffnung, dass Legia international eigentlich ja immer ganz gut wäre. Diese Hoffnung verflüchtigte sich aber von Tag zu Tag irgendwie mehr, das am Ende jedoch so extrem wenig los war hatten wir dann aber doch nicht erwartet. Die Lautstärke passte Polentypisch natürlich trotzdem, Gäste waren auch paar da, unsere Hoffnungen waren aber definitiv ganz weit unterboten worden. Leicht enttäuscht zogen wir nach dem Spiel wieder von dannen und hatten hier den ganz klaren Vorteil, dass unser Hotel nur wenige Meter vom Stadion entfernt lag, es war schließlich wirklich kalt hier. Ich persönlich fasste schnell den Entschluss Legia auf jeden Fall nochmal in einem guten Heimspiel machen zu wollen und werde dies auch sicher in die Tat umsetzen.

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Der Abend fand auch sehr schnell sein Ende, sollte der Wecker am kommenden Morgen mal wieder recht früh klingeln. Auf dem Weg zum Bahnhof wurde sich noch an einigen Straßenständen mit allerhand essbarem scheiß eingedeckt, wovon das meiste vielleicht nicht der beste Kauf war… 😀 Die Bahn sollte uns heute über Katowice nach Gliwice bringen. Bahnfahren ist in Polen auch sehr angenehm, die Preise sind vollkommen akzeptabel und der Komfort ist vergleichbar mit einem Intercity bei uns. Während ich mal wieder ein Heft las, versank mein Mitfahrer nicht das letzte Mal auf dieser Tour im Reich der Träume. Wie man so viel schlafen kann begreife ich wirklich nicht. In Gliwice angekommen begaben wir uns direkt zum Hotel in das wir eigentlich erst zwei Stunden später hätten einchecken können, alles aber gar kein Problem und zur Begrüßung bekamen wir sogar noch einen Gutschein für ein Stück Kuchen pro Person im Hauseigenen Restaurant von der schönen Rezeptionistin überreicht. Unser Hotel lag auch diesmal wieder direkt gegenüber vom Stadion und war absolut zufriedenstellend. Eigentlich hätten wir uns nun Karten besorgen wollen da dies in Polen weit vor dem Spiel bekanntlich angenehmer ist, jedoch erhielten wir auch für das Abendspiel die freundliche Bestätigung unserer Akkreditierungsanfrage und hatten somit mehr Freizeit. Erstmal sollte also der Kuchen probiert werden, ich bot meinen Kuchen direkt meinem Mitreisenden an und dieser suchte sich unter einer recht großen Auswahl dann zwei Stücke aus. Geschmacklich seiner Meinung nach viel zu süß, deshalb wurde am Ende jeder Kuchen nur probiert und sich vorerst lieber wieder dem gezapften Gold gewidmet. Preislich schienen wir immer mehr in Polen anzukommen, ging ich vor Tourbeginn noch nicht so auf die extrem günstigen Preise ein die mein Mitfahrer sich erhoffte, da ich schon normalere Preise in Polen gezahlt habe, sollte es nun mit den Preisen stetig bergab gehen. Der frisch gezapfte halbe Liter kostet hier im Hotel zum Beispiel schon nur ca. 1,70€ was ja vollkommen ok ist. Nach einer Weile entschieden wir zur Nahrungsaufnahme mal die Innenstadt zu erkunden. Viel konnte diese leider nicht bieten, wir erwarteten aber auch nichts. Gestärkt wurde sich letztendlich in einer Dönerbude, welche uns durchaus überraschte. Die Speisekarte war nämlich auf polnisch und deutsch und auch unsere Bestellung konnten wir ohne Fremdspracheneinsatz aufgeben. Wir kamen recht schnell mit dem Besitzer ins Gespräch welcher uns ein wenig über sich erzählte und wissen wollte, was uns in diese Stadt verschlägt. Ganz schlüssig wurden wir aus seinen Geschichten nicht, war aber ja auch eigentlich egal. Warum der gute Mann seine Bude in Heidelberg aufgab um im polnischen Kohlenpott dann eine neue zu öffnen bleibt aber sein Geheimnis. Wir aßen beide unsere Gerichte in scharfer Form und waren überrascht über die extreme schärfe, essen wir eigentlich beide regelmäßig scharf und war es optisch das übliche scharfe Pulver, was es bei vielen Dönerläden gibt. Essen war trotzdem wirklich lecker, preislich auch wieder ein Witz und zurück ging es zum Hotel. Auf dem Weg nahmen wir noch ein paar Kaltgetränke für den Zimmersuff mit und ließen uns bei erneut deutschem TV in unseren Betten nieder. Kaum war die erste Flasche leer, war ich auch schon wieder auf mich alleine gestellt, da ein gewisser jemand erneut seinen Schönheitsschlaf brauchte, bei seinem Aussehen aber auch kein Wunder, da hilft auch 24/7 schlafen nur noch wenig. 😉 Seine geliebten Daily Soaps verpasste er auch und war recht überrascht, als ich ihn weckte um zum Spiel aufzubrechen. Das Spiel über welches wir uns bei Terminierung eigentlich freuten, verkam nach dem Gastspiel Ruchs bei Wisla jedoch eher zu einem 08/15 Spiel in unseren Augen. Vom Stadion wussten wir, was uns für eine Katastrophe erwarten würde und das Gästeverbot für eine zweistellige Anzahl von Auswärtsspielen auf Seiten der Gäste ließ nur kleine Hoffnung auf das Spiel und wenn überhaupt noch auf die Heimseite aufkommen. An sich hatten wir umso näher es auf unsere Tour zuging scheinbar eh den Zonk gezogen. Anfangs war alles noch recht passend terminiert, Freitag das kleine Derby, Samstag mit Sosnowiec – GieKSa ebenfalls ein Derby und als Vorspiel noch Rozwoj Katowice, was uns so wirklich gut passte. Dann ging es jedoch los, Freitagsspiel vom Gästeverbot betroffen, scheiße! Das sollte aber noch nicht reichen, denn auch GieKSa erhielt ein Auswärtsfahrverbot für das Spiel bei Sosno und zusätzlich wurde das Spiel noch auf unseren Abreisetag, zeitlich nicht machbar vor dem Abflug gelegt, Arschkarte! Nun stand also das kleine Derby hier an mit den erwähnten Vorzeichen. Auf dem Weg zum Stadion stand dann nach biegen um eine Ecke in der Dunkelheit plötzlich der heimische Mob vor uns und wir mussten durch diesen durch um zur Tribüne zu kommen, waren schon paar gute Module dabei. Wir gingen ohne Probleme wie die meisten weiteren Fans auch mitten durch den Haufen, holten uns unsere Akkreditierungen ab und begaben uns auf unsere Plätze und dann die Überraschung, Ruch war anwesend und das in einer wirklich beachtlichen Menge von ca. 3300 Kibicen auf eine gesamte Hintertortribüne und auch teilweise noch die Längsseiten verteilt, stark! Am Zaun wurde die große RUCH CHORCHOW Fahne angeflagt und vor dem Block die SPECIAL GUEST Fahne an die Brüstung gehängt, das war es aber leider auch schon an Fahnen. Polen ist und bleibt eine kleine Wundertüte, da fährst du zu einem Spiel, erwartest aufgrund des Gästeverbots keine Gäste und dann schmettern dir hier 3300 Gäste ihre Gesänge um die Ohren. Ruch oftmals mit einer brachialen Lautstärke. Gefielen mir die Gäste beim letztjährigen Besuch in Chorzów bereits sehr gut, half ihnen hier natürlich das Dach noch enorm für die dargebotene Lautstärke. Von der Heimseite hatte ich mir ein klein wenig mehr erhofft, hat die Mannschaft momentan schließlich einen wirklichen Lauf und liegt mit großem Abstand zu Legia auf dem ersten Rang der Tabelle (inzwischen nicht mehr ganz so viel Abstand). Fußball interessiert aber ja eh keinen der Kibole. An sich war der Auftritt schon ok und ich denke wir haben dieses schreckliche Stadion dann doch ganz gut gemacht mit dem gesehenen Kick. In der Halbzeitpause gelang es meinem Mitfahrer noch sich in den VIP-Bereich zu schmuggeln, ich wollte ursprünglich nachkommen, wurde später jedoch nicht mehr reingelassen. Aus Solidarität kam er dann auch Mitte der zweiten Halbzeit aus deisem wieder raus und vervolgte mit mir das restliche Spiel, nicht aber ohne sich vorher dort gut Verpflegt zu haben. Muss schön gewesen sein dort drin. Warum man hier einen eins zu eins Nachbau des hässlichsten deutschen Stadions hingepflanzt hat würde uns dagegen schon mal interessieren. Ob da ein hohes Tier von Piast bei einem Spielbesuch in Paderborn mal gedacht hat: „Geil, ist das ein schönes Stadion hier, genau das bauen wir in Gliwice auch!“ oder was hier schief gelaufen ist bleibt fraglich.

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Nach dem Spiel ging es direkt ins Hotel. Wir verständigten uns noch, erneut im Hotelrestaurant einzukehren. Das Bier war überraschenderweise günstiger geworden, lag aber vermutlich am Personalwechsel. Beim halben Liter für nun ca. 1,40€ kamen wir beim Rauchen auch mit dem Wirt ins Gespräch, dieser freute sich, dass wir für dieses Spiel angereist waren und erzählte uns, dass sein Sohn Mitglied in einer Ultragruppe bei Piast sei und zum kommenden Auswärtsspiel mit den Freunden aus Baryssau sogar nach Rom fliegen würde. Auch drei weitere Hopper hatten dasselbe Hotel gewählt und sich nach dem Spiel hier auf ein paar Bier niedergelassen. Diese kurz nach Herkunft gefragt, ein wenig ausgetauscht und irgendwann dann auch das Bett aufgesucht.

Am nächsten Morgen mal verhältnismäßig lange schlafen können, genossen wir noch das wirklich gute Frühstück im Hotel. Was da angeboten wurde, für die wenigen Gäste die hier scheinbar waren, war schon gut. Gestärkt ging es weiter zum Bahnhof um den kurzen Weg nach Katowice zurückzulegen. Bei Ankunft am Hotel waren wir auch diesmal wieder zu früh und hatten erstmals Pech und konnten noch nicht aufs Zimmer. WLAN ging aber schon und auch ein gekühltes Bier wurde uns wie selbstverständlich schon zum Frühstück verkauft. Nach wenigen Minuten, noch immer eigentlich viel zu früh, war dann ein Zimmer fertig und wir bekamen bereits den Schlüssel und konnten unsere Sachen ablegen. Sachen abgelegt und direkt wieder zum Bahnhof, dort gingen dann die Pferde mit mir durch und ich hatte Sorge um den Anstoß, weshalb ich auf ein Taxi drängt. Kostet in Polen zwar nicht die Welt, war am Ende aber doch unnötig und ist auch für mich Taxihasser recht ungewöhnlich gewesen. Beim mal wieder netten Kassenmäuschen artig den Ausweis durchs Fenster gereicht, druckte diese unsere Karten aus und wollte trotz abgedrucktem Eintrittspreis kein Geld hab. Sie meinte für das Spiel heute würde kein Eintritt verlangt werden, ob dies nur für uns der Fall war, oder ob wirklich niemand zahlen musste wissen wir leider nicht, warum dann aber trotzdem der normale Eintrittspreis auf das „Ticket“ gedruckt wird bleibt aber auch fraglich. Das Ticket an sich war auch ein Witz, war es lediglich ein Kassenbon wo bei mir auch noch ein falscher Name stand obwohl sie alles von meinem Ausweis abtippte. Mein Mitreisender dagegen hatte seinen richtigen Namen drauf stehen, gejuckt hat der falsche Name aber niemanden außer mich selbst, sieht das in der Sammlung ja schon bisschen doof aus…

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Im netten kleinen Stadion dann auf einer Bank in der Sonne direkt am Grillstand und der Verpflegungsbude niedergelassen und sich über die fairen Preise der Bewirtung gefreut. Ein gezapftes Bier im Stadion für ca. 1,10€ und das in der zweiten polnischen Liga geht schon klar. Die kleinen Kielbasas hier konnten auch vollkommen überzeugen und ich bin mir sicher, hier könnte selbst unser kleiner seinen Länderpunkt Polen ohne Bedenken und rundum zufrieden endlich einfahren. Das Spiel an sich bekamen wir kaum mit und auch eine Abordnung Schweizer Hopper nutze das Spiel lieber, um in allen möglichen Posen Fotos von sich im Ground zu machen. Glaube aber bis heute, dass die nicht wissen, dass wir ihre Sprache konnten. 😀

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Zügig ging es im Anschluss mit dem Zug wenige Stationen weiter nach Tychy, die Heimatstadt des geliebten Tyskie. Hier schnellen Schrittes zum Stadion und sich auch wieder für einen Spottpreis die Einlassberechtigungen für das anstehende Spiel besorgt. Auch nun galt es wieder die viele vorhandene Zeit bis zum Anpfiff bestmöglich rum zu bekommen. Der Magen knurrte, Abhilfe konnte aber lediglich ein kleines Kabuff mit Fenster bieten aus dem eine Omi „Köstlichkeiten“ verkaufte. Lecker war es nicht, trotzdem setzten wir uns als Ziel alles auf der Karte stehende mal bestellt zu haben und diese nette Oma zu unterstützen, leider scheiterte dieses Vorhaben vor dem letzten Gericht, trotzdem hat sie an uns hoffentlich ein bisschen Umsatz machen können. Die restliche Zeit vertrieben wir uns in einer kleinen Stadionnahen Kneipe mit dem besten Bierpreis der Tour, hier kostete der halbe frisch gezapfte Liter kaum mehr als 1,00€, ein Traum! Überraschender Weise war auch hier der Wirt erneut unserer Sprache mächtig und durfte uns einige Tyskie zapfen, wo sollen diese auch besser schmecken als in dieser Stadt? 🙂 Die anderen Gäste, viele auch mit Vereinsschal, bevorzugten meist eher Vodka und kippten sich davon auch ordentliche Mengen hinter die Birne, ohne das es ihnen anzumerken gewesen wäre. Leider mussten wir den Laden dann aber irgendwann verlassen und uns in die Kälte gen Stadion verziehen. Wir beide waren uns aber jetzt schon einig in der Kneipe später auch noch die Wartezeit auf unseren Zug zu verbringen, der Laden hatte es uns mal sowas von angetan! Im Stadion dann wieder Enttäuschung, klar war vorher klar, dass hier nicht viel los sein wird, dass es aber so extrem wenig wird war dann doch schade, hatte ich seit der Neueröffnung des Stadion das Gefühl, dass dieses einen leichten push gegeben hätte, gab es ja schon bei so manchem Spiel beachtliche Bilder zu bestaunen. Heute war das aber leider nix, schade. Aufgrund akuter Langweile und möglicherweise auch dem bisherigen Tageskonsum geschuldet, schliefen wir beide während des Spiels auch immer wieder ein und das trotz wirklich mieser Kälte. Mit Abpfiff waren wir auch einfach nur froh wieder in die geliebte warme Kneipe zurückkehren zu können. Diese war nun plötzlich komplett voll mit einheimischen. Der Wirt erkannte uns sofort wieder, zapfte uns zwei halbe, gab uns diese jedoch nicht. Er steuerte lieber mit den Bieren in der Hand direkt auf einen vollbesetzen Tisch zu und ließ die Leute dort etwas zusammenrutschen und forderte uns auf Platz zu nehmen. Dieser bitte kamen wir nach, fühlten uns jedoch erst leicht unwohl, mussten schließlich die einheimischen für zwei dahergelaufene deutsche Ottos Platz machen. Nach und nach lockerte sich die Stimmung aber und es wurde noch recht lustig, inklusive mehrmaligen Aufforderungen zum Tanzen, denen wir aber nicht nachkommen wollten. Leider verging auch jetzt die Zeit wieder viel zu schnell und wir wären gerne noch länger in dieser Lokalität geblieben. Der Zug wartet aber sicher nicht auf uns, daher mussten wir aufbrechen. Auch hier würde ich nicht ausschließen irgendwann bei einem guten Spiel von Tychy nochmal her zu kommen und erneut einige Stunden in der liebgewonnen Kneipe zu verbringen. Vielleicht sieht man sich nochmal Tychy.

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Zurück in Katowice, stillten wir noch unseren Hunger erneut bei einheimischer Küche, die wirklich empfehlenswert ist und begaben uns anschließend ins Hotel, wo fix gepennt wurde, sollte am nächsten Tag der Wecker so früh klingeln wie noch kein Mal auf dieser Tour. Es stand nämlich noch eine Busfahrt an, die diesmal den Vorzug vor der Bahn bekam. Kann durchaus mit Fernbussen bei uns verglichen werden. Nun ratet mal, was mein Mitreisender im Bus tat, natürlich wieder schlafen wie gefühlt 70% der Tour. In Krakau angekommen konnte ich ihn noch kurz von den schönen Seiten Polens wie beispielsweise der Krakauer Altstadt überzeugen, war der Herr vorher doch der Meinung das Polen rundum hässlich sei, schöne Ecken hatten wir bisher aber auch wirklich nicht besucht. Die Altstadt lud nochmal bei gutem Wetter zum Verweilen ein und so schlugen wir die Zeit bis zum Heimflug tot. In Charleroi nach kurzem klettern das Auto wie immer unbeschadet aufgefunden trennte uns nur noch die Heimfahrt von unseren Betten, auf dem Rückweg noch bei einer Frituur vollgefressen, endete so meine recht kranke Tour mit zehn Fußballspielen und einem Basketballspiel in fünf verschiedenen Ländern in denen diese geguckt wurden und das alles innerhalb von zehn Tagen. Hat auf jeden Fall Spaß gemacht, war aber auch ein bisschen anstrengend. Danke an alle Mitreisenden beziehungsweise Besuchten und bis zur nächsten Tour Freunde.

Entschuldigt bitte, dass der Bericht so lange gebraucht hat, manchmal viel mir einfach nicht ein, was ich nun schreiben soll oder ich hatte einfach keine Lust überhaupt zu schreiben.

MO // SCHROTTHOPPER!

Update November 2015

Gepostet am Aktualisiert am

Emma Hoensbroek Combinatie Heuts Hoensbroek – RKSV Groene Ster Heerlerheide // Sportpark De Dem (EHC) (Niederlande)

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KSC Grimbergen – Royal Sprimont-Comblain Sport // Prinsenbosstadion (Belgien)20151101_151828

R. Léopold FC – KFC Duffel // Stade Communal Fallon (Belgien)

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FC Remscheid – SC Rot-Weiss Oberhausen 1904 // Röntgen-Stadion (Deutschland)

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Club Brugge KV – KP Legia Warszawa // Jan Breydelstadion (Belgien)

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CSD Defensa y Justicia – Godoy Cruz Antonio Tomba // Estadio Norberto Tito Tomaghello (Argentinien)

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CSyD Merlo – CA Platense // Estadio José Manuel Moreno (Argentinien)

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SG Wattenscheid 09 – BV Borussia 09 Dortmund II // Lohrheidestadion (Deutschland)

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RFC de Liège – RFC Union La Calamine // Stade De Rocourt (Belgien)

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Koninklijke Sporting Hasselt – Royal Capellen FC // Stedelijk Sportstadion (Belgien)

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Koninklijke Belgische voetbalbond – Federazione Italiana Giuoco Calcio // Stade Roi Baudouin (Belgien)

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SV Germania Eicherscheid 1927 e.V. – Borussia Freialdenhoven // Sportanlage Eicherscheid (Deutschland)

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Athenderby & Rahmenprogramm

Gepostet am Aktualisiert am

In Athen gelandet ging es per U-Bahn in Richtung Stadtmitte. Bevor wir unser Hotel enterten ging es das erste Mal zum Stadion Apostolos Nikolaidis, wo tags darauf das Spiel zwischen Panathinaikos und Olympiakos angepfiffen werden sollte. Auf dem Weg dorthin die ersten Pitas und Bierras verspeist und schon standen wir vor der Heimstätte des 20-fachen griechischen Meisters. Wirklich der absolute Hammer! Das Stadion beheimatet bei weitem nicht nur die Fußballabteilung, sondern auch die Sportschützen, die Volleyballer/innen, die Judoka, die Kickboxer und den Fanshop der Basketballer und Fußballer und das obwohl das Stadion wirklich sehr engläufig und klein ist. Wenn ihr irgendwann mal plant ein Stadion zu bauen, dann so und nicht anders! Von außen auch alles gekonnt bemalt und heruntergekommen und das inmitten des Athener Stadtteils Ambelokipi. Stellt es euch einfach als genaues Gegenteil zu den Arenen in Mainz, Aachen, Dresden usw. vor. Am frühen Abend dann das erste Mal unser Hotel Aristotelis betreten, alles sehr zweckmäßig, aber für 14 Euro die Nacht absolut in Ordnung. Freunde der Rotlichtebzirke dieser Welt werden hier auch voll auf ihre Kosten kommen, liegt es doch direkt in einem, der Angesprochenen. Allerdings kann man an der Qualität des Angebotenen zweifeln. Einen asiatischen Zeitgenossen hielt das äußere Erscheinungsbild nicht ab und er gönnte sich einen Kollos nach kurzem Smalltalk. Schön da!

20.11.2015 21:45 Oaka Halle 8.902 Zuschauer
Panathinaikos Athen Basketball – Lokomotiv Kuban Krasnodar 71:77
Basketball Europa League
Am Freitagabend stand dann noch die Begegnung der Basketball Europa League (=Champions League des Basketballs) zwischen Panathinaikos Athen und Lok Kuban Krasnodar an. Ich halte nichts von diesen Randsportarten und kann den „Ultra-Shows“ Drumherum, á la Ultras Leverkusen beim Basketball, oder Sottocultura beim Handball wenig abgewinnen, weil sie in der Regel null Emotion beinhalten. Wenn es sich dann auch noch um Szenen handelt, die so kreativ sind, wie die angesprochenen hinterfrage ich das ganze erst recht. Wenn man in 60 Minuten Handball 5-mal Mönchengladbach ole raushaut, dann hat das für mich nur im Entferntesten etwas mit Ultra zu tun, aber jeder wie er mag. In Griechenland ist das zumeist anders, wenn man Fan ist, dann ist man meistens nicht nur Fan der Fußballer, sondern Fan des Gesamtvereins, weswegen sich auch die Wasserballer Olympiakos bspw. Regelmäßig über zahlreiche Unterstützung freuen dürfen.

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Am Freitagabend in der Halle auf dem Olympiagelände in Athen konnten wir uns davon überzeugen, dass hier durchaus Emotionen im Spiel sind und der Support in gewissen Maßen auch spielbezogen ist. Mein erstes Basketballspiel wusste zu überzeugen und kam viel schneller rüber, als es das sonst im Fernseher tut. Vor circa 9.000 Zuschauern in der Olympiahalle entwickelte sich ein spannendes Spiel, untermalt durch den durchgängigen Support von Gate 13. Sehr nice das Ganze! Half aber alles nichts, die Jungs aus Russland entschieden das Spiel für sich.
Einen Fan hat die Basketballabteilung sicherlich gewonnen, ähnelte die Luft doch schon nach wenigen Minuten der Luft in einer ordentlichen Eckkneipe. Den daheimgeblieben Marlboromann in unseren Reihen über die Raucherhalle in Kenntnis gesetzt, der kurz darauf auch begeistert antwortete: „ Sauber da! In Griechenland ist die Welt noch in Ordnung.“

21.11.2015 19:30 Stadio Apostolos Nikolaidis 16.650 Zuschauer
Panathinaikos Athen – Olympiakos Piräus
Super League Griechenland
Eine Nacht im Hotel und ein paar Pitas und Mythos später fanden wir uns schon 3 ½ Stunden vor Anpfiff wieder vor dem Stadion ein, mussten wir uns ja noch Karten besorgen. Zunächst sah es so aus als würde es keinen Schwarzmerkt für das Spiel geben, zumindest konnte keiner ausgemacht werden. Irgendwann an der U-Bahn Station dann einen Haufen Jugendlicher entdeckt, die auffällig unauffällig herumstanden. Für 20 Euro wechselte das Ding den Besitzer, allerdings gab es zwei Haken an der Sachen: 1. Es handelte sich um ein Kurventicket (Gate 14). 2. Wir waren uns ziemlicher sicher, dass es mehrere Exemplare von dem Print-at-Home Ticket gab und ich als erster lösen müsste um reinzukommen.  Ich bin eigentlich überhaupt kein Freund davon mich in irgendeine Heimkurve oder einen Gästeblock zu stellen beim Hoppen, weil ich da als Neutraler ganz einfach nicht hingehöre, allerdings war es an diesem Tage eine eiserne Reserve und besser als draußen zu stehen. Alternative Versuche auf die Haupt/Gegentribüne zu kommen scheiterten, war man überall sehr sensibel. Alsbald wurde mir klar, dass ich nur noch auf mein ziemlich sicher dupliziertes Ticket hoffen konnte, also ab hinter die Heimkurve. Da war dann eine Menge los, kam doch gerade der Mannschaftsbus von Olympiakos an. Dieser war allerdings nicht erreichbar umstellten Polizeibusse und Cops das ganze doch sehr gekonnt. Schnell richteten sich die Ausschreitungen gegen die Bullen und bevor man sich versah war ich mitten drin. Auf Frapés, Steine, Stühle, Böller und Äste reagierte die Staatsmacht mit Tränengasgranaten und Schlagstöcken. Die Situation vor dem Eingang wurde immer unübersichtlicher, allerdings war mir klar, dass ich zügig ans Drehkreuz muss, bevor jemand anders ein Print-at-Home Ticket mit meinem Barcode scannt. Beim ersten Versuch die Polizeikette zu umlaufen geriet neben mir die komplette Terassenmöblierung eines Cafes in Brand, worauf auf beiden Seiten Panik ausbrach und die Cops noch weiter durchdrehten. Ähnelte schon extrem den Straßenschlachten, die man aus den Nachrichten kennt. Dass beide Seiten damit schon Erfahrungen gemacht haben ist eindeutig nicht von der Hand zu weisen. Am Eingang angekommen dann Erleichterung. Jeder der irgendetwas, was aussah wie ein Ticket, hochhielt wurde durchgewunken. Wahrscheinlich hätte auch der Ryanair Boarding-Pass gereicht. In der Kurve angekommen stellte ich mich nach oben an den äußersten Rand und der geniale Eindruck vom Stadion bestätigte sich, eine Nuss wie sie im Buche steht. Die Kurve um Gate13 war schon ordentlich gefüllt, vereinzelte Gesänge gipfelten als die Gästekicker das Spielfeld begehen wollten.

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Nach 3-4 Leuchtspuren Richtung der Spieler von Olympiakos verschwanden diese wieder im Spielertunnel. Die Stimmung kochte: Auf der Haupttribüne minutenlange Schlägereien mit der Polizei, in der Kurve brachiale Gesänge untermalt von den typischen grünen Bengalos, wiederrum andere demontierten den Stacheldraht am Zaun und öffneten die Tore per Brecheisen. Minuten um Minuten vergingen und die Spieler aus der Hafenstadt wollten einfach nicht zum Aufwärmen rauskommen, irgendwann wurde mir klar, dass hier heute nicht mehr gespielt werden würde. Ich fand mich schon mal mit dem Gedanken ab, dass ich wieder einmal ein Derby unverrichteter Dinge verlassen werden müsste, sowie es auch schon vor einem guten halben Jahr in Genau beim Regenderby war. Circa 1 ½ Stunden nach geplantem Anpfiff kam dann die Gewissheit, dass ich recht behalten sollte. Heute sollte ich allerdings, nicht wie damals in Genua, kaum Zeit haben darüber Trübsal zu blasen, lies man doch noch kurzerhand eine 1A Pyroshow ab.

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Innerhalb kürzester Zeit ging ein Tor auf und es stand ein beachtlicher Haufen kampfbereiter Leute auf dem Feld. Was hier jetzt abging hatte schon Hand und Fuß, flogen zunächst „nur“ Böller und Pyro Richtung Cops, kamen mit der Zeit auch Eisenstangen, Brecheisen und Sitzschalen hinzu. Was ich euch nicht vorenthalten will ist meine Top 5 der Dinge, die wahrscheinlich am wirkungslosesten waren:
• Platzsturmübliche Eckfahne – sehr beliebt
• Wägelchen mit aufgerolltem Feuerwehrschlauch
• Vorher entfernter Stacheldraht als Lasso
• Gießkanne
• Schubkarre (Wurfweite = geschätzte 1,50 Meter)

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Es entstand ein geniales Bild und kurzzeitig standen um die 250 motivierte Leute auf dem Spielfeld. Der Höhepunkt des Platzsturmes entstand aus einem blöden Missverständnis: Nach einem Bengalowurf geriet eine Bande in Flammen, vier aufmerksame Stadiongänger (Miglieder Freiwillige Feuerwehr?) griffen daher zu Feuerlöschern und entleerten diese in Richtung des Brandes, zumindest grob. Daraufhin eskalierte die Situation erst Recht und gestellte Brüder wurden von dir Polizei übel zugerichtet. Nach circa einer halben Stunde begann die Polizei alle Tribünen zu räumen und so wurde es auch für mich Zeit mich irgendwie unversehrt zum abgemachten Treffpunkt aufzumachen.

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Als sich draußen alles halbwegs beruhigt hatte gingen wir noch ein wenig ums Stadion und begutachteten die Siegesspalier der Polizei, die sich selber feierten, beglückwünschten und uns zu verstehen gaben, dass wir bei der Siegesfeier unerwünscht sind. Erst bei der Permium-Pita-Danach wurde mir bewusst, dass mir gerade eben einer der genialsten Grounds meiner (jungen)Hopperlaufbahn durch die Lappen gegangen ist. Klar, mir wurde einiges geboten, Adrenalin und Nervenkitzel gab es genügend und Ausschreitungen in diesem Ausmaße werden nicht viele in Europa gesehen haben, allerdings war das ja nicht unbedingt meine Intention als ich in Charleroi das Flugzeug bestieg und der Länderpunkt bleibt mir so weiterhin verwehrt. Der Weg zurück zum Hotel war gesäumt von qualmenden Mülltonen, kaputten Blumenkübeln und ein Hauch von Reizgas lag noch immer in der Luft. Zurück im Hotel liefen unsere Handys heiß. Ich war wirklich überrascht, dass die Absage und die Ausschreitungen so kurz nach Abpfiff auch schon in Deutschland große Wellen geschlagen haben. Nachdem zu Hause alle Gemüter beruhigt waren wurde der Schrotthopper Chat wieder einmal mit Nettigkeiten gefüttert: „Kinder raus aus Derbys!“.
Am nächsten Morgen klingelte schon früh der Wecker, denn gegen 10:30 startete der Ryanair Vogel gewohnt pünktlich in Richtung Paphos, Zypern. Bemerkenswert war noch ein Pärchen am Flughafen, das direkt vor uns das Ende einer Rolltreppe gekonnt ignorierte und einen astreinen Sturz hinlegte. Da der Sprung nur durch einen Griff in den imaginären Schnee gestanden werden konnte und der Telemark eingeschoben war, vergaben wir Haltungsnoten von 15,5, Noriaki Kasai hätte die Hände über seinen Kopf zusammengeschlagen.

22.11.2015 16:00 Pafiako Stadium 1.952 Zuschauer
Pafos FC – Apollon Limassol 0:0
1. Divison Zypern

Auf Zypern gelandet waren es 25 Grad und es war keine Wolke am Himmel zu sehen – herrlich! Für faire 1,50 den Bus in die Stadt gegeted und ein wenig im Meer gechillt bei ein paar Bier. Paphos war überraschend überlaufen von Touristen, meist britischer Herkunft und daher bekam man auch nirgendwo etwas Vernünftiges zu Essen zu vernünftigen Preisen, außer, ja außer bei dieser verranzten Gyrosbude am Ende der Straße. Anscheinend geht dort wenig über die Theke und die nicht verkauften Reste eines Arbeitstages wandern in die Mägen der Angestellten, vermeitlich Mutter und Tochter. In der Bude selber stank es abartig nach Schweiß, woher dieser stammte war auch unmissverständlich auszumachen, trotzdem kamen wir irgendwie nicht mehr aus der Sache raus ohne etwas zu bestellen. Nach 20 Minuten bekamen wir eine Pita (Mit Anleitung zur Handhabung beim Essen) und zwei Spieße an den Tisch gebracht. Dazu zwangen wir uns ein einheimisches Keo Bier herunter, echt schrecklich das Zeug. Die anschließende Taxifahrt zum Stadion führte uns an einem Omonia Club vorbei. Der Taxifahrer berichtete uns von Schlachten zwischen APOEl Nicosia (2 Clubs in Paphos) und Omonia Nicosia (3 Clubs in Paphos) in dem Städtchen und dass „Hooligans“ der Grund seien warum er nicht ins Stadion geht. Am Stadion angekommen besorgten wir uns fix Karten für humane 10 Euro und wollten das Stadion betreten. Wir waren auch schon fast auf der Tribüne als ein Ordner, augenscheinlich steroider Natur, Alarm schlug, er störte sich an unseren Rucksäcken und verwehrte uns den Zutritt. Nach wenigen Minuten der Diskussion hatten wir 9 von 10 Leuten im Eingangsbereich auf unserer Seite, nur eben diesen Discopumper mit Glatze nicht. Leider war ausgerechnet er der Oberordner (Oranges Laibchen, statt gelb!!) und setzte sich sogar über die Pressesprecherin. Dieser *Beleidigung eurer Wahl einsetzen* faselte etwas auf Griechisch was so viel hieß wie „Ich bin hier der Chef, ich entscheide das“. Zu gerne hätte ich ihm mitgeteilt, dass er auf dem Ranking für die dicksten Oberarme der Stadt nur auf Rang 3 liegt und das hinter den beiden Frauen aus dem Imbiss, leider ist mein griechisch dafür zu schlecht. Es blieb uns also nichts anderes übrig als unsere Rucksäcke irgendwo vor dem Stadion zu verstecken. Ich entschied mich dafür alle wertvolleren Kleidungsstücke anzuziehen, daraus resultierten dann die Schichten von 3 T-Shirts, einem Pullover und einer Jacke und das bei 25 Grad. Die Rucksäcke wurden dann bei einer leicht skurrilen Familie untergebracht, nachdem wir versicherten „No ISIS“ and „No Dschidhist“ zu sein und wir waren uns absolut nicht sicher, ob wir unsere Sachen jemals wiedersehen würden, aber noch einen Ground und Länderpunkt liegen zu lassen kam nicht in Frage. Im zweiten Anlauf dann ohne Probleme das Stadion betreten und so wurden wir zweimal recht positiv überrascht.Zum einen stellte sich das Stadion viel attraktiver dar als ich es erwartet hatte und es war eine nette Anzahl Gäste von Apollon Limassol anwesend (ca. 500). Bei den Gästen kristallisierte sich ein Ultrahaufen von ca. 70-80 Leuten heraus die genau nach unserem Geschmack supporteten. Sehr melodisch und kollektiv alle am Durchdrehen, dazu noch eine nette Pyroshow – Respekt!

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Das haben wir so nicht erwartet. Auf der Heimseite gab es ein Intro mit Konfettikanonen und Kassenrollen, nach dem Einlaufen der Mannschaften sang man ab und zu was im Sitzen. Von uns gibt es eine 9,5 von 10 möglichen Punkten auf Kuttigkeitsskala. Das Spiel fand auf schlechtem Niveau statt, war aber irgendwie auch Nebensache. Der Tabellenzweite aus Limassol verpasste es leider früh in Führung zu gehen und so blieb es über 90 Minuten bei einem mauen 0:0. Während des gesamten Spieles plagten uns die Sorgen über den Verbleib unserer Rucksäcke und ob der Taxifahrer, wie vereinbart, direkt nach dem Spiel auf uns wartet und uns zum Flughafen bringt, waren nach Abpfiff doch nur 1 Stunde und 20 Minuten Zeit bis Abflug. Beide Sorgen sollten sich zerschlagen, denn beides lief reibungslos ab. Falls Mitglieder der Familie oder der Taxifahrer das hier lesen sollten, dann sollt ihr wissen, dass wir euch auf ewig dankbar sind!

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Von der Heimat trennten uns jetzt nur noch 4 ½ Stunden Flug und 24 Grad Unterschied. Wieder einmal überpünktlich landeten wir in Charleroi, stellten unsere Kletterkünste unter Beweis und umgingen erfolgreich die Parkgebühren.

Update Oktober 2015

Gepostet am Aktualisiert am

Lommel United – Royal Antwerp FC // Soevereinstadion (Belgien)

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Brentford FC – Rotherham United FC // Griffin Park (England)

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VfB Fichte Bielefeld – SC Preußen Münster II // BZA Stadion Rußheide (Deutschland)

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ACF Fiorentina – KKS Lech Poznań // Stadio Artemio Franchi (Italien)

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FC Richelle United – Royal Stade Waremmien FC // Stade de la Cité de l’Oie (Belgien)

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FC Sporting Bertrange – FC Alliance Aischdall Honscheid-Eischen // Plaine Des Jeux André Wolff (Luxemburg)

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Hoogstraten VV – Tempo Overijse // Sportcomplex Seminarie (Belgien)

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(So.) 27.09.2015 // Brøndby IF – FC København // 1:0 // Brøndby Stadion // 22.281 Zuschauer // Superligaen (Dänemark)

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Erneut sollte es zum anstehenden Derby nach Kopenhagen gehen. Diesmal jedoch auf direktem Weg nach Kopenhagen und leider nicht erneut mit einem kleinen Umweg über Stockholm aufgrund des dortigen Derbys, da diesmal die beiden Duelle nicht auf einmal Samstag und einmal Sonntag sondern beide Spiele auf Sonntag gelegt wurden und somit nicht zu kombinieren waren. Nächste Saison bitte wieder ein bisschen hopperfreundlicher terminieren liebe Verbände!

Samstag ging die Tour dann recht früh los und verlief bis Hamburg auch sehr zügig. Die Rückbank war bereits zur zweiten Pinkelpause auf einem sehr guten Pegel und das zu einer Uhrzeit, an der die meisten Leute an einem Samstag wohl noch schlafen oder mit einem ähnlichen Pegel von einer Party zerstört nach Hause kommen. Einige Kilometer vor dem Elbtunnel dann Stau, dieser war zwar einkalkuliert, kostete jedoch viel mehr Zeit als gedacht. Zusätzliche drückte hinten mal wieder die Blase, bei dem Konsum aber auch kaum verwunderlich. Im Stau aber ja kein Problem und so wurde sich unter fleißigem fotografieren eines vorbeifahrenden Busses auf dem Standstreifen erleichtert. Die Zeit bis zum ersten Kick wurde immer und immer knapper, letzten Endes konnte das Ziel jedoch so gerade noch rechtzeitig erreicht werden und die erste Nuss auf dieser Tour geknackt werden.

Im Stadion viel die besoffene Rückbank gelegentlich durch extrem kuttiges Verhalten auf und torkelte vor sich hin, sonst aber keine besonderen Vorkommnisse in diesem netten weitläufigen Stadion der Flensburger Sportvereinigung von 1908.

IMG-20150926-WA0006Im Anschluss ging es zum IF Stjernen Flensborg. Dort konnte ein gutes Steakbrötchen zu einem fairen Preis und der nette Stadionsprecher, der kurzzeitig für einen der betrunken Mitfahrer als Ersatzvater herhalten musste überzeugen, sonst aber leider typische Schrotthopper Tristesse im Engelsby-Centret.

Nach dem Spiel ging es zügig weiter nach Kopenhagen, wo jedoch kaum noch Motivation vorhanden war irgendwas zu starten. Am nächsten Morgen alle dementsprechend ein bisschen früher fit gewesen als geplant und zum perfekten Zeitpunkt Den lille Havfrue oder zu Deutsch auch der kleinen Meerjungfrau einen Besuch abgestattet. Wären wir wenige Minuten später erst dort aufgekreuzt, hätten wir nicht so easy unsere Fotos machen können. Kaum waren wir fertig, kam ein Bus voller Touris nach dem anderen und das große schubsen um das beste Foto unter den Touris konnte beginnen. War teilweise recht lustig zu beobachten das ganze Treiben. Hat aber auch schnell gereicht und weiter ging es nach Brøndby.

An einer Ampel ziemlich nah am Stadion wurde unsere Straße dann von ein paar Cops langsam abgesperrt und einige Heimfans dazu veranlasst, sich einen Schritt schneller zum Stadion zu bewegen. Wir dachten uns nun schon, was auf der Querstraße kommen müsste. Als wir als letztes Auto über die Ampel fahren durften, erblickten wir rechts von uns auch bereits den erwarteten Gästemob. Schnell das Auto stadionnah geparkt, konnte auch nochmal der Gästehaufen beim vorbei ziehen beäugt werden. Ein paar Gesänge und vereinzelte Leuchtmaterialien gab es, alles aber recht ruhig. Der obligatorische Hubschrauber drehte ebenfalls seine Runden, Action gab es aber keine beziehungsweise bekamen wir keine mit.

Rein ins Stadion und auf den Plätzen erstmal erleichtert festgestellt, dass wir neben und nicht hinter der Hochziehfahne auf der Gegengeraden saßen. Für Bilder wäre es dahinter mehr als schlecht gewesen für den Gesamteindruck wären andere Plätze aber vielleicht besser gewesen. Unsere Plätze befanden sich auf Höhe des 16er also recht nah am Gästeblock in welchem sich diesmal auch wirklich die Gäste befanden. Brøndby wies den Gästen diesmal nämlich nicht wie in den vergangenen Spielen den Großteil des Unterrangs der Hintertortribüne zu, wodurch sich jedoch auch die Anzahl der Gäste halbierte. Die von mir erhoffte Pyroshow der Heimseite zum Aufwärmen wie beim letzten Aufeinandertreffen im Brøndby-Stadion blieb leider aus, jedes Derby dasselbe wäre aber ja auch doof wenn wir ehrlich sind. Das warmmachen auf Heimseite wusste jedoch wie immer zu gefallen. Es hat einfach was, wenn jeder Spieler einzeln sich mal mit der Kurve auf das Spiel einstimmt.

Nachdem die Mannschaften sich wieder in die Kabinen begaben, konnte dann langsam die Choreo auf Heimseite beginnen. Einbezogen waren Haupttribüne, die heimische Hintertortribüne und die Gegengerade. Alle Tribünen waren mit Blockfahnen überzogen, welche ein Amphitheater ergaben, in welchem ein Löwe auf einen Gladiatoren zu rannte. Zum Einlauf der Spieler, welche unter dem auf der Blockfahne abgebildeten Tor den Rasen betraten, wechselte die Blockfahne auf der Hintertortribüne und zu sehen war ein geköpfter Löwe. Dazu wurde vor dem Block noch der Gladiator mit seiner errungenen Trophäe, dem Löwenkopf hochgezogen. Als die Blockfahnen runter gingen gab auf der Sydsiden noch ein wenig Pyro hinter dem Gladiatoren. Eine sehr starke Choreo bekamen wir hier zu sehen aber dafür sind die Duelle zwischen den beiden Mannschaften ja grundsätzlich bekannt.

IMG_3371[1]IMG_3376[1]IMG_3381[1]IMG_3382[1]IMG_3385[1]Die Gäste wollten ebenfalls zum Einlauf ihre Choreo zeigen, diese wurde aber von Heimseite perfekt torpediert. Ein paar Heimanhänger zündeten gelbe Rauchbomben, warfen diese vor den Gästeblock und machten sich zügig aus dem Staub. Der Gästeblock wurde folglich extrem eingenebelt und drehte kurz ein wenig am Rad. Der Vorsänger behielt jedoch die Nerven, forderte die Leute scheinbar auf, jetzt nicht auf Riots zu setzen, sondern die Choreo einfach später nachzuholen. Starke Aktion der Heimseite und so bisher auch noch nicht erleben dürfen.

IMG_3373[1]IMG_3377[1]IMG_3380[1]IMG-20150927-WA0006Nachdem der Rauch dann Großteils wieder abgezogen war, zeigten auch die Gäste ihre Choreo. Zuerst gab es blaue Folien im Ober- und weiße im Unterrang, untermalt mit gleichfarbigen Spruchbändern vor den jeweiligen Rängen und kleinen runden Blockfahnen. Im Oberrang stand „FOR EWIG HVID“ was „für immer weiß“ bedeutet und im Unterrang „FOR ALTID BLÅ“ was mit „für alle Zeit blau“ übersetzt werden kann. Danach wechselten die Farben der beiden Ränge in oben weiß und unten blau und es kamen 2 neue kleine Blockfahnen. Teil 3 bildeten schräg gehaltene kleine Musterfähnchen in weiß-blau-weißem Streifenmuster mit zwei weiteren Blockfahnen. Bei Schritt 4 verschwanden die Blockfahnen, an den Zäunen in Ober- und Unterrang kamen neue Spruchbänder zur Geltung und untermalt wurde das ganze durch weiße Bänder aus dem Ober- und blaue Bänder aus dem Unterrang bei nun geschwenkten Fähnchen. Auf den Spruchbändern war „HELE KØBENHAVN“ und „TILHØRER FCK!“ zu lesen, was mit „ganz Kopenhagen gehört zum FCK“ übersetzt werden kann.

IMG_3388[1]IMG_3389[1]IMG_3391[1]IMG_3392[1]IMG_3395[1]Die Gäste hatten zudem ein FCK-Mottoshirt für das Spiel, wobei der Oberrang dieses in blau und der Unterrang in weiß trug. Aufgrund unserer Nähe zum Gästeblock bekamen wir von der Heimseite leider weniger mit und können daher nur den wirklich guten Auftritt der Gäste bewerten. Eine sehr hohe Mitmachquote bei fast allen Gesängen, sowie Hüpf- und Klatscheinlagen konnten durchaus überzeugen und erinnerten teilweise auch aufgrund der Einheitlichkeit und des Gesamtbildes der Blöcke ein wenig an polnische Kurven. Auf Heimseite wusste dagegen der Einsatz von Pyrotechnik zu überzeugen, da so gut wie immer etwas brannte, blinkte oder qualmte.

In Sachen Pyrotechnik schaltete sich nach der Halbzeitpause auch die Gästekurve ein und brannte in der ersten Reihe und teilweise auch im restlichen Gästebereich verteilt eine Vielzahl an Fackeln ab. Nett war hierbei vor allem der „Einmarsch“ der vermummten Masse, die sich offensichtlich hinter dem Gästeblock vermummt hatte und nun geschlossen einlief, den Zaun bestieg und die Fackeln anriss.

IMG_3415[1]IMG_3416[1]IMG_3417[1]Die Heimkurve war für uns aufgrund der Gastaktivitäten leider weiter nur zu hören, wenn bei den Gästen mal Ruhe war oder wirklich die gesamte Heimtribüne mitmachte, manche Einlagen mit hoher Mitmachquote sahen aber trotzdem gut aus und hörten sich ebenso gut an. Mein Wunsch auf eine große Pyroshow der Heimkurve blieb leider unerfüllt, dafür wurde aber ja wie erwähnt fast durgehend immer wieder ein bisschen gezündet. Mir sagt da eine große Pyroshow zwar besser zu, so ist es aber auch ok.

Bønrdby erzielte in der 78. Minute dann den Führungstreffer, was einen starken Torjubel und mal wieder ein wenig Pyro zur Folge hatte. Da die letzten 5 Derbys von Brøndby nicht gewonnen werden konnten, zitterte man sich dem Spielende entgegen um endlich wieder einen Derbysieg feiern zu können. Mit Abpfiff war der Jubel dementsprechend groß, der Gladiator wurde erneut hochgezogen und nochmal ein wenig gezündet.

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Die Gäste machten sich recht zügig auf den Heimweg und vor dem Stadion blieb es sehr ruhig, was durch den Heimsieg aber irgendwie auch zu erwarten war.

Für uns ging es nun im Abfahrtsstau aber ohne Zeitdruck weiter nach Farum wo wir uns noch das Spiel zwischen dem FC Nordsjælland und dem Aarhus GF anschauten. Von dort gibt es jedoch nichts Besonderes zu berichten und so trennten uns nach diesem Kick lediglich noch 955km von unserer geliebten Heimat.

20150927_182332Während auf der Rückbank, die eigentlich mit zwei Ersatzfahrern bestückt war, die restlichen Alkohol Reserven vernichtet wurden, wurde Kilometer für Kilometer routiniert abgespult. Noch vor Überschreiten der Grenze war der Fahrer dann auch schon komplett auf sich alleine gestellt, da das restliche Auto schlief. Kurz hinter Hamburg nochmal kurz getankt, was lediglich ein Beifahrer überhaupt mitbekam, kam erst wieder Leben ins Auto, als wir bereits fast wieder in NRW waren. Auch die letzten Kilometer recht flott abgespult und in einer recht guten Zeit von ca. 8 Stunden die Mitfahrer verabschiedet, kurz nochmal ins Bett gelegt und auch ziemlich schnell wieder total zerstört auf zur Arbeit. Hoppen muss eben manchmal wehtun.

MO // SCHROTTHOPPER!

Kolumbien // September 2015

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(Sa.) 05.09.2015 // Deportivo Independiente Medellín S.A. – Club Atlético Nacional SA // 1:0 // Estadio Atanasio Girardot // 34.416 Zuschauer // Primera Divisíon Clausura (Kolumbien)

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(So.) 06.09.2015 // Club Independiente Santa Fe – Millonarios FC S.A. // 1:1 // Estadio Nemesio Camacho „El Campín“ // 23.272 Zuschauer // Primera Divisíon Clausura (Kolumbien)

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(Mo.) 07.09.2015 // Real Cartagena FC S.A. – AD Unión Magdalena // 0:2 // Estadio Olímpico Jaime Morón León // Primera B (Kolumbien)

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(Mi.) 09.09.2015 // Universidad Autónoma del Caribe S.A. – Club Independiente Santa Fe // 0:1 // Estadio Metropolitano Roberto Meléndez // 1.000 Zuschauer // Primera Divisíon Clausura (Kolumbien)

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(Do.) 10.09.2015 // Club Atlético Nacional SA – Asociación Deportivo Cali // 3:0 // Estadio Atanasio Girardot // 25.072 Zuschauer // Primera Divisíon Clausura (Kolumbien)

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(Sa.) 12.09.2015 // Club Independiente Santa Fe – Corporación Deportiva Patriotas FC // 0:0 // Estadio Nemesio Camacho „El Campín“ // 11.325 Zuschauer // Primera Divisíon Clausura (Kolumbien)

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(So.) 13.09.2015 // Club Deportivo La Equidad Seguros – CD Jaguares de Córdoba // 4:3 // Estadio Metropolitano de Techo // 1.000 Zuschauer // Primera Divisíon Clausura (Kolumbien)

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Update Mai 2015

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Royal Cercle Sportif de Verlaine – RFC Warnant // Stade Edmond Leburton

20150510_164021FC Remscheid – Dabringhauser TV // Stadion Reinshagen

20150514_162948TuS Grevenbroich II – SuS Gohr // Schloß Stadion

20150515_2013141. FC Bocholt – Wuppertaler SV // Stadion am Hünting

20150520_203601SC Union Nettetal II – SuS Vinkrath // Christian-Rötzel-Kampfbahn

20150524_123048SBV Vitesse – PEC Zwolle // GelreDome

IMG-20150524-WA0008SV Hönnepel-Niedermörmter – TuS 64 Bösinghoven // Sportanlage Rheinstraße

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Update April 2015

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Royal Spa FC – Royal Cercle Sportif de Verlaine20150405_153814

FC Augsburg II – SV Wacker Burghausen

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TSV Schwaben Augsburg – TV Erkheim

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SV Blau-Weiß Wiehre Freiburg U19 – SV Oberwolfach U19

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SC Freiburg U19 – Karlsruher SC U19

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FC Basel 1893 – FC Zürich

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Manchester City Women FC – Arsenal LFC

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Rheydter SV – SG Rommerskirchen-Gilbach

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VfB Borussia Neunkirchen – TSV Schott Mainz

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FC Titus Lamadelaine – FC Mondercange

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Polizei SV Mönchengladbach II – SV Schelsen

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(Sa.) 02.05.2015 // KKS Lech Poznań – KP Legia Warszawa // 1:2 // Stadion Narodowy // 45.322 Zuschauer // Puchar Polski Finale (Polen)

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Auch diesmal begann die Planung für diese Reise wieder extrem früh, diesmal kurz vor Weihnachten, also ca. 4 ½ Monate vor dem eigentlichen Finale. Das Finale das Puchar Polski warf schließlich seine Schatten voraus. Da die Polen bereits mit dem 1/16-Fianle das gesamte restliche Turnier auslosten, war schon im August absehbar, dass es ein wirklich interessantes Finale geben könnte, WENN alles nach Plan laufen würde. Im Dezember mit Blick auf die ausstehenden ¼-Finalspiele, wurden dann schon mal die Flüge durchstöbert und zugeschlagen. Hin- und Rückflug mit angenehmen Zeiten für knapp unter 40,00€ und die Hoffnung auf das Wunschfinale zwischen Legia und Lech waren einfach zu verlockend.

Wichtig waren natürlich auch noch die Eintrittskarten. Nach regelmäßiger Durchforstung diverser polnischer Seiten, war es Ende Februar soweit und die Karten konnten online bestellt werden. Gespielt war zu diesem Zeitpunkt lediglich ein Viertelfinalhinspiel. Die Anmeldung beim Ticketportal klappte ohne Probleme, bei der Bestellung der Karten gab es jedoch Probleme mit den deutschen Passnummern. Kurz ein paar Mails mit einer hilfsbereiten Dame des Portals ausgetauscht und zack konnten auch wir 3 Nasen mit unseren Passnummern Karten bestellen. Die Preise für dieses Finale waren ein Witz, 20 Złoty für die teuersten Karten auf der Gegengerade beziehungsweise Haupttribüne auf Höhe der Mittellinie oder 10 Złoty für die Karten am Rand der beiden Geraden. Also 3 Top Karten für zusammen ca. 15,00€ bestellt und weiter gehofft, dass es wirklich DAS Finale wird. Der Verband wollte mit diesen Preisen wohl auch dieses Jahr dafür sorgen, dass egal welches Finale es wird, ein volles Stadion gezeigt werden kann. Uns sollte es bei diesem Spottpreis recht sein. 🙂

Mit Spannung wurden nun natürlich die restlichen Viertelfinalspiele verfolgt, wo es die erste Überraschung gab. Legia trennte sich in Hin- und Rückspiel jeweils 1:1 von Slask, kam jedoch im Elfmeterschießen weiter. Der Halbfinalgegner für Legia war dann Podbeskidzie Bielsko-Biala, welche sich im Viertelfinale Piast Gliwice durchsetzten. Beide Teams sah ich als leichtere Hürde an als Slask, wodurch die Freude aufs Finale schon wieder anstieg. Für das andere Halbfinale erwartete ich die Begegnung zwischen Cracovia und Lech. Cracovia und Lech spielten im Viertelfinale schließlich gegen Teams aus der II Liga (3. Liga in Polen). Cracovia verlor jedoch Hin- und Rückspiel jeweils mit 2:0. Wenigstens Lech setzte sich souverän durch und ließ mich weiter hoffen.

Im ersten Halbfinale zwischen Stargrad Szczecinski dann die nächste Überraschung, der kleine Club schlug Lech zu Hause mit 3:1. Legia machte am selben Abend den Einzug ins Finale schon fast perfekt und gewann auswärts 4:1. Doch der Gedanke ans Finale zwischen Legia und Stargrad ernüchterte schon ein wenig. Legia hätte zwar sicherlich eine gute Show abgezogen, jedoch wäre es am Ende nur ein Trostpreis gewesen. Bei den Rückspielen spielte Legia das erste Rückspiel einen Tag vor dem zweiten Rückspiel und sicherte sich den ersten Finalplatz. Nun natürlich alle Hoffnungen auf Lech gesetzt und nach 20 gespielten Minuten stand es plötzlich 0:1. Das konnte einfach nicht sein. In der 29. Minute gab es jedoch einen Platzverweis für die Gäste und Lech begann Druck zu machen. Bis zum Abpfiff sollte es Lech aber lediglich gelingen, das 3:1 aus dem Hinspiel zu egalisieren. Weiter ging es also mit der Verlängerung. In dieser erzielte Lech dann endlich noch 2 Tore und sorgte dafür, dass es wirklich das gewünschte Finale wird.

Inzwischen war zwar klar, wer im Finale gegen wen spielt, jedoch gab es keine neutralen Karten mehr zu kaufen, was für weitere Interessierte in unseren Reihen und sicher auch viele andere zum Problem wurde. Einer unserer glücklichen Kartenbesitzer sprang jedoch inzwischen wieder ab und so wollte ein anderer versuchen mit der personalisierten Karte und dem Perso des Abspringers sein Glück zu versuchen.

Im Voraus noch ein günstiges Hotel gebucht und so konnte die Reise am Finaltag auch beginnen. 07:00 Uhr Abflug in Charleroi. Also mal wieder zeitig zum Flughafen aufbrechen. Diesmal ohne vorher in irgendeinem Laden zu landen und lieber mit ein bisschen Schlaf. Da 2 Tage vor Abflug der 2. Besitzer einer Zugangsberechtigung ebenfalls absagen musste, waren wir nur noch zu zweit. Leider hatten wir unterschiedliche Rückflüge und mussten so mit 2 Autos zum Airport fahren. Am Flughafen beide am bekannten Parkplatz getroffen und heute am nicht klettern müssen. 🙂

Am Flughafen Modlin angekommen, spielte uns in die Karten, bei der Weißrussland-Reise vor knapp einem Jahr ebenfalls dort angekommen zu sein und die Gegebenheiten bereits zu kennen. So entschieden wir uns gegen den Expressbus und nutzen lieber den Zubringer zum örtlichen Bahnhof und fuhren für ungefähr den halben Preis des Busses mit der Bahn nach Warszawa Centralna. In die Bahn stiegen an fast jeder Station schon Legia Anhänger ein. Der Großteil von ihnen trug das weiße Finalshirt. In der Stadt wurden wir erstmal vom Sphinx Restaracje enttäuscht, da diese erst ab 12:00 die normale Speisekarte anbieten und es vorher nur Frühstück gibt. Wir begaben uns erstmal zum Hotel um dort einzuchecken. Auf dem Weg begegneten uns immer mehr Legia Grüppchen, die in dieselbe Richtung wie wir liefen. Unser Hotel lag direkt um die Ecke des Stadions von Legia, was heute als Treffpunkt diente. Kaum waren wir im Zimmer angekommen, ging am Stadion auch schon der Marsch los. Da unser Zimmer zur Hauptstraße lag, konnten wir den Marsch perfekt beobachten. Der vordere Teil lief sehr verteilt, als jedoch der hinter Teil geführt von einem Linienbus mit Vorsänger auf dessen Dach ankam, sah der Marsch dahinter sofort viel geschlossener aus. Der Capo auf dem Dach des fahrenden Busses wusste ebenfalls zu überzeugen. Da es erst 12:00 Uhr war, ließen wir den Marsch erstmal vorbei ziehen und nutzen noch eine Weile das WLAN auf dem Zimmer um in der Umgebung noch etwas zum snacken zu finden. Fand sich leider nichts und so machten auch wir uns irgendwann auf gen Nationalstadion. Den ca. 20-minütigen Fußmarsch vom Hotel zum Stadion konnten wir bei gutem Wetter entlang der Wisła antreten. Am Stadion war draußen nichts aufregendes mehr zu bestaunen und wir begaben uns ziemlich direkt hinein. Jeweils Karte und Perso gezückt und diese kontrollieren lassen. Alle Daten wurden haar genau abgeglichen, jedoch keinmal das Gesicht der Person mit dem Bild auf dem Perso, wodurch auch mein Mitfahrer ohne Probleme mit dem Perso des eigentlichen Kartenbesitzers ins Stadion kam. IMG_3135Im Stadion dann zumindest auf unserer Tribüne extrem viel Picknickpublikum. Die beiden ausverkauften Fankurven waren aber schon recht gut gefüllt und wirkten geschlossen in blau auf der einen und weiß auf der anderen Seite schon beeindruckend. Lech reiste zu diesem Spiel mit 8 Sonderzügen an, wovon der erste bereits um 06:45 Uhr in Posen losfahren sollte. Im Stadion war dann zu beobachten, wie die Freunde einmarschierten. Als erstes kam auf Seiten Lechs ein 400 Mann großer komplett in Gelb gekleideter Haufen von Arka Gdynia, welche zuvor ebenfalls einen kleinen Marsch mit etwas Pyro machten. Arka platzierte sich Großteils wenn man auf den Block schaut im Oberrang oben rechts im Block, teilweise jedoch auch im Unterrang, wo auch die Zaunfahne hing. Als zweites betraten 170 orange aus Ostrowiec den Oberrang. Erst platzierten diese sich etwas links der Mitte, zogen jedoch später alle zu den Arka Leuten rüber und platzierten sich dort noch neben ihnen. Ihre Zaunfahnen hingen sie vor sich im Oberrang auf. Gelb und orange vermischten sich nicht und bildeten krasse Akzente zur sonst komplett blauen Tribüne. Auch Cracovia ließ sich nicht bitten und platzierte sich mit 350 weiß-rot gestreiften im oberen linken Teil des Oberrangs und flaggte vor sich ebenfalls an. Auch Freunde vom LKS Łódz waren auf der Tribüne vertreten. IMG_3138Bei Legia kamen die Freunde nicht in den eigenen Farben, sondern trugen ebenfalls weiße Oberteile. Lediglich durch die Zaunfahnen war daher erkennbar, wer alles anwesend ist. Anwesend waren 200 Leute von Olimpia Elbląg, 250 von Zagłębie Sosnowice, 80 vom BKS Stal Bielsko-Biała und Freunde aus den Niederlenden von ADO Den Haag, welche als einzige im Oberrang statt im Unterrang mit Fahnen präsent waren. IMG_3193 IMG_3188 Vor dem Spiel packte Lech schon mal die Trikotblockfanhe aus und hielt diese lange Zeit oben. Mehr passierte vor dem Spiel aber nicht. Nett anzuschauen waren aber auch die Capo-Türme auf beiden Seiten, die augenscheinlich selbst mitgebracht und aufgebaut wurden. Zum Einlauf der Mannschaften starte Legia dann mit ihrer Choreo. Am Zaun vom Oberrang hing ein großes Spruchband mit der Aufschrift „Narodowa Duma“ was ungefähr mit Stolz der Nation übersetzt werden kann. Die gesamte restliche Tribüne hielt Pappen in die Luft, welche das Logo auf rot-weiß-grünem Grund bildeten. Gefiel mir persönlich sehr gut, da ich eh ein Fan von Papptafelchoreos bin. IMG_3155IMG_3152Lech wartet mit der Choreo geduldig, bis Legia ihre durchgezogen hatte. Dann gab es ebenfalls am Zaun vom Oberrang ein riesiges Spruchband, was im Unterrang teilweise noch als Blockfahne diente. Auf diesem Stand „Wnosic! Palic! Depenalizowac!“ was übersetzt ungefähr mit hört auf Pyrotechnik zu kriminalisieren gedeutet werden kann. Auf dem Spruchband waren zusätzlich verschiedene Pyrotechnische Elemente abgebildet. Die ersten Minuten wurde zu dem Spruchband lediglich das Trikot als Blockfahne hochgezogen. Wozu dies in Polen gemacht wird dürfte sich ja jeden denken können. Nachdem die Blockfahne runter ging, tauchten auf der gesamten Tribüne Papptafeln auf, die im Oberrang ein PIRO umrahmt von Flammen und im Unterrang ein Flammenmuster ergaben. Die abgebildeten Flammen wurden nun durch Breslauer und Bengalen in echte Flammen verwandelt, was besonders im Oberrang von eifrigen Kibicen in sehr starker Menge umgesetzt wurde. Da zündete ein Kibice teilweise alle paar Sekunden etwas Neues und warf es auf den bereits stark brennenden Haufen. Der entstandene Rauch sorgte in Kombination mit der Sonne sorgte dafür, dass man von unserem Platz folglich erstmal recht wenig vom Spiel sehen konnte. Aber wen interessiert heute schon das gegurke auf dem Grün? 😉 IMG_3162 IMG_3165 IMG_3167 IMG_3174Außer teilweise extremer Lautstärke der Gesänge passierte in der ersten Hälfte auf den Rängen nicht mehr viel. Auf dem Rasen erzielte Lech durch ein Eigentor in der 20. Minute den Führungstreffer, welcher jedoch in der 30. Minute von Legia ausgeglichen werden konnte. IMG_3195 IMG_3197 IMG_3200 IMG_3210 IMG_3213 In der Halbzeitpause wurden dank freiem WLAN erstmal den daheimgebliebenen die ersten Bilder um die Ohren gehauen und der Instasucht nachgegangen. Bei Lech wurde einen Großteil der ersten Hälfte bereits die nächste Aktion vorbereitet. Am Zaun vom Oberrang wurde erneut ein riesiges Spruchband mit der Aufschrift „Pyrlandia Królestwo Kolejorza“ runtergelassen, was die gesamt 2. Hälfte hängen gelassen wurde. Erneut ging die Blockfahne hoch und nachdem diese wieder unten war begann die erste dicke Pyroshow von Lech in der 2. Spielhälfte. Dies sollte jedoch nicht die letzte sein. Lech zog immer wieder die Blockfahne hoch und zündete auch immer wieder, ganz als ob jeder mal die Gelegenheit zum zünden bekommen sollte. Es brannte beinahe die gesamte 2. Hälfte an irgendwelchen Stellen auf der Tribüne. IMG_3216 IMG_3219 IMG_3222 IMG_3231 IMG_3234 IMG_3241 IMG_3247 Zwischen der 70. und 80. Minute zog dann auch Legia zwei Blockfahnen über die Köpfe, eine Fahne bildete die Skyline der Stadt im Legia Stil, die andere war die bekannte rot-grün gestreifte Legia Blockfahne mit weißen Buchstaben. Am Oberrang wurde erneut ein Spruchband runter gelassen. Auf diesem Stand „Wiwat Maj. 2 Maj. Dla Kiboli Błogi Raj!“, was übersetzt so viel heißt wie „Es lebe der 2. Mai, für Fans ein seliges Paradies“. Als die Leute vermummt waren und die Blockfahnen verschwanden, rauchte und brannte es auch auf der Legia-Tribüne überall, jedoch gefiel mir das Gesamtbild der Pyroshow nicht so gut wie das auf der anderen Seite. IMG_3240 IMG_3253 IMG_3255 IMG_3257 IMG_3258 Legia erzielte in der 2. Hälfte das entscheidende 2:1 und sicherte sich so den Cup. Nach Pokalübergabe an die Mannschaft ging die Mannschaft ziemlich schnell zur Kurve und überreichte dem Capo den Pokal, der diesen mit der Tribüne feierte. Das Stadion leerte sich danach zügig und die meisten Leute gingen in Richtung Innenstadt. Vor dem Stadion passierte auch nichts mehr und auch wir zogen gen Innenstadt. IMG_3272 Insgesamt war es ein Spektakel, was meine hohen Erwartungen die mir vorher etwas Sorge bereiteten erfüllen konnte. Da ich auch beim Krakauer Derby vorher recht große Erwartungen hatte und dort etwas enttäuscht wurde, hätte dies heute ja ebenfalls passieren können. Mein Glück war es aber wahrscheinlich, beide Kurven je das erste Mal zu sehen und noch kein Heimspiel der jeweiligen Kurven genießen zu dürfen, wodurch ich die Lautstärke und die Aktionen schon als unglaublich stark empfand. Alles in allem gefiel mir Lech aber besser als Legia. Zum Glück hatten wir uns die Karten früh genug besorgt und nicht erst als Lech gegen Legia als Finale feststand, wie viele andere es vermutlich dann erst vergebens versucht haben. Wenn die Kartenpreise so bleiben und im nächsten Jahr auch wieder ein gutes Finale absehbar ist, wird diese Taktik durchaus wieder angewandt werden. Polen ist ja immer eine Reise wert.

MO // SCHROTTHOPPER!

England // 18./19. April 2015

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Die Planung der Englandtour begann diesmal noch einen Tick früher als üblich. Bei den vergangenen Touren wurde jeweils auf die fixen Terminierungen der Premier League und der Championship gewartet. Diesmal gab es jedoch auf verschiedenen Webseiten die Info, dass das Spiel der League One zwischen dem Bradford City AFC und dem Sheffield United FC am Samstagabend stattfinden sollte und sich somit perfekt für (mindestens) einen Samstagsdoppler eigenen sollte, da viele weitere Spiele in der Umgebung für dieses Wochenende angesetzt waren. Außerdem versprach ich mir vom Duell zwischen Bradford und Sheffield auch ein wenig mehr als von vielen anderen Spielen in England. Daher wurden bereits Anfang Februar die Flüge gebucht. Am Samstag den 18.04. sollte es am Morgen hin und am Sonntag den 19.04. am Abend für insgesamt angenehme 56,08€ zurück gehen.

Als endlich die fixen Terminierungen der anderen Ligen bekannt wurden, setzte erstmal kurz Enttäuschung ein. Das anvisierte Spiel wurde leider doch auf 15:00 Uhr angesetzt und bot sich schlecht mit anderen Spielen des Tages für einen Doppler an. Glücklicherweise wurde jedoch das Spiel der Championship zwischen dem Wolverhampton Wanderers FC und dem Ipswich Town FC am Samstag auf 12:15 Uhr gelegt. Dazu passend musste sich nur für einen zweiten Kick entschieden werden. Die Wahl viel letztendlich auf das Spiel zwischen dem Stoke City FC und dem Southampton FC um 15:00 Uhr. Auch der Sonntag wurde passend Terminiert und ich sollte erneut in den Genuss kommen, mir eins meiner Lieblingsteams der Insel auswärts angucken zu dürfen.

Bei der Planung wollte ich ursprünglich auf einen Mietwagen zurückgreifen und so auch Geld für eine teure Übernachtung sparen und im Auto pennen. Aufgrund extrem hoher Gebühren für junge Fahrer und dadurch sogar der teureren Alternative, wurde dieser Plan jedoch auch schnell wieder verworfen und vorerst nur die Karte für das Spiel in Stoke bestellt, welche mit 25,00£ einen akzeptablen Preis für ein Premier League Spiel hatte. Die Karten für das Spiel der Hammers bei Manchester City gingen ca. einen Monat vor dem Spiel in den General Sale. Hierbei entschied ich mich gegen eine Hintertorkarte für unverschämte 44,00£ und gönnte mir eine Platz im Unterrang der Gegengerade direkt neben der Mittellinie für ebenfalls teure 46,00£, jedoch im Verhältnis zu den Karten hinterm Tor akzeptabel. Die Engländer können einem bei solchen Kartenpreisen wirklich nur leidtun.

Ende März erfuhr ich, dass Andrin von www.andrinunterwegs.ch ebenfalls den Doppler am Samstag geplant hatte. Schnell wurde Kontakt mit ihm aufgenommen und sich für die Tour verabredet. Treffpunkt war in Wolverhampton im Stadion, da ich praktischerweise dort noch eine Karte genau hinter Andrin und seinem Mitreisenden Andrin erstehen konnte. Diese kostete für die Hintertortribüne beim Spiel der Championship 23,00£. Auch relativ teuer, wenn man bedenkt, dass es „nur“ die zweite Liga ist und in Stoke in einem kleinen Stadion bei einem Spiel der ersten Liga 25,00£ verlangt werden. England ist aber eben teuer und das weiß man auch. Wir verständigten uns im Vorfeld darauf, mit der Bahn von Wolverhampton nach Stoke zu fahren und dort zusammen ein Taxi zum Stadion zu nehmen. Die Buchung der Züge konnte nun also beginnen. In England ist es sehr wichtig, wenn möglich die Züge weit im Voraus Online zu buchen, da dort die Preise um einiges günstiger sind als am Tag selbst am Automaten. Für die Fahrt vom Manchester Airport nach Wolverhampton wählte ich bewusst einen Zug mit ausreichend Puffer. Ryanair lobt sich zwar selbst immer mit ihren in-time-flights in den Himmel, ob man aber wirklich pünktlich ankommt weiß man trotzdem nie. Der Zug mit Umstieg in Crewe kostete für die insgesamt 1:21 Stunde Fahrt 13,00£. Die weiteren Züge waren auch schnell gebucht und mit Preisen von 7,40£ für die Strecke Wolverhampton – Stoke-on-Trent und 4,70£ für die Fahrt von Stoke-On-Trent nach Manchester akzeptabel.

Ebenfalls Ende März kam eine Mail von Ryanair, dass die Flugzeiten geändert würden. Hier änderte sich der Rückflug von 18:45 auf 19:55 Uhr. Zum Zeitpunkt der Änderung sah ich in dieser vorerst nur meine spätere Ankunft zu Hause, dies sollte sich jedoch noch ändern, da das Spiel der Manchester City Frauen für den Sonntag auf 16:00 Uhr, direkt im Anschluss an den 13:30 Uhr Kick der Männer gelegt wurde. Mit dem eigentlichen Rückflug hätte dies nicht mehr gepasst.

Den Abend vor dem Abflug wollte ich ursprünglich ruhig angehen und zeitig schlafen gehen, da der Wecker relativ früh wieder klingeln sollte. Am Nachmittag in der Stadt traf ich jedoch durch Zufall einen weiteren Schrotthopper, mit welchem erstmal vor dem Alemannia Heimspiel gegen die Zweitvertretung aus Mönchengladbach mit ein paar Bier der Abend eingeleitet werden sollte. Unterbrochen vom wichtigen Heimsieg, ging es nach dem Spiel sofort weiter. Ein paar Biere und einen Cocktail genehmigte ich mir noch und verabschiedetet mich langsam. Auf dem Weg Richtung Bett traf ich noch auf eine 5er Gruppe Mädels, welche recht planlos durch die Stadt liefen und auf der Suche nach einer Disko waren. Im ersten Moment antwortete ich relativ genervt mit einer kurzen Wegbeschreibung. Diese verstanden die Mädels, die eigentlich ganz gut aussahen jedoch nicht sofort und ich fackelte nicht lange und sagte ihnen, sie sollten mir einfach folgen, ich würde sie zum Laden bringen. Auf dem Weg wurde sich ein wenig unterhalten und die Mädels fingen an darauf zu bestehen, dass ich noch mit ihnen rein käme. Ich erzählte ihnen meine Pläne, welche sie aber nicht überzeugen konnten, warum ich nicht mit ihnen noch mitkommen sollte. So ein Angebot von 5 Perlen kann natürlich niemand ausschlagen und so wurde noch bis zum eigentlichen Klingeln des Weckers mit den Chickas gut gefeiert. Dann von den Girls verabschiedet, was diese teilweise leicht enttäuschte, ist aber nicht zu ändern gewesen, der Flieger rief schließlich.

Kurz nochmal zu Hause frisch gemacht, ging es auch schnell Richtung Flughafen Charleroi. Die Zeit war inzwischen recht knapp geworden, jedoch sind Strecke und auch Blitzer mittlerweile bekannt und so konnte mit ein bisschen Tempo früh genug der übliche Parkplatz erreicht werden. Schnell noch über den Zaun, die Sicherheitskontrolle hinter mir gelassen und mich zum Gate begeben. Ryanair hatte mir netterweise wiederholt die Priority Schlange für beide Flüge zugewiesen und das Boarding begann schon kurz nach meinem Eintreffen am Gate. Alles zeitlich perfekt gewesen. Meine Müdigkeit machte sich jedoch schon während der Autofahrt bemerkbar und kaum im Flugzeug Platz genommen, muss ich auch schon eingeschlafen sein. Erst bei der Landung wachte ich auf und durfte mir direkt den nervigen in-time-jingle anhören.

Die Zugbuchung mit Puffer wäre absolut nicht nötig gewesen, stellte jedoch bei angenehmen Temperaturen und Sonne kein Problem da. Pünktlich den geplanten Zug bestiegen ging es erstmal nach Crewe. Dort direkt neben dem Bahnhof das Stadion vom Crewe Alexandra FC erspäht und aufgrund von 20 Minuten Puffer bis zur Weiterfahrt kurz einen Abstecher zu diesem gemacht. Die Tripadvisorkarte mit besuchten Orten ist bei sowas natürlich auch immer im Hinterkopf. 😉

Anschließend den gebuchten Zug nach Wolverhampton bestiegen und dort um 10:32 Uhr angekommen. Den Weg vom Bahnhof zum Stadion hatte ich mir vorher ausgedruckt, hätte ich aber auch lassen können. Das Stadion war bereits bei der Einfahrt nach Wolverhampton zu sehen und auch so zogen schon viele Leute in gelb und schwarz gen Stadion. Der Weg vom Bahnhof führt durch die City, welche auf den ersten Blick überzeugen konnte. Im Sale des Ortsansässigen Sports Direct leider nicht fündig geworden, ging es zum Stadion. Auf dem Weg zu diesem, kam ich an einer Kirche vorbei, wo gerade die Messe beendet wurde. Aus dieser kam ein Anzugtragender Mann, der bereits den Schal der Wolves um den Hals geschwungen hatte und sich noch kurz vom Priester verabschiedete. Sah nett und irgendwie auch ungewohnt aus. Bei fantastischem Wetter am Molineux Stadiun angekommen, holte ich meine Hinterlegte Karte ab und schaute mich erstmal im Fanshop um. Auch hier kein leider kein Schnapper zu machen. Vor dem Fanshop sorgte eine Gruppe Indischer Trommler für gute Stimmung. Draußen noch kurz was gesnackt, begab ich mich ins Stadion. Dieses konnte mich überzeugen. Eine schöne neue Hintertorseite, beide Geraden sehen gleich aus, gefallen aber auch und die alte Hintertorseite konnte ebenfalls überzeugen. Den Gästen wurde auf der Gegengeraden der gesamte Unterrang zugeteilt, der auch von vielen Gästen genutzt wurde. Auf der neuen Hintertorseite war ein Eckblock komplett frei, diesen könnte ich mir gut als künftigen Gästeblock vorstellen, jedoch weiß ich nicht, ob dies geplant ist. Kaum saß ich auf meinem Platz, kamen auch schon Andrin und Andrin. Kurz ausgetauscht und schon konnte auch das Spiel beginnen. Im Gästeblock kamen einige aufblasbare Gegenstände wie Wasserbälle und Palmen zum Einsatz, was nett aussah. Auf Heimseite wurde bei der Vereinshymne erstmals eine wirklich starke Lautstärke erreicht, die erahnen ließ, was für ein Potenzial vorhanden ist. Leider wurde es im Verlauf des Spiels nur noch 2x ähnlich laut und auch jeweils mit diesem Lied. Das Spiel war in der ersten Halbzeit sehr langweilig und arm an Höhepunkten. Lediglich das 0:1 ließ einmal die Gäste einen schönen Torjubel hervorbringen. In der Halbzeitpause hofften wir 3, noch ein Tor für die Wolves sehen und den daraus resultierenden Torjubel erleben zu dürfen. Dies passierte auch in der zweiten Hälfte, so dass wir zufrieden zur ca. 60. Minute das Stadion verlassen konnten. Leider konnten wir aufgrund des gebuchten Zuges nicht länger bleiben. Das Spiel war in Halbzeit 2 auf jeden Fall besser, verpasst haben wir aber aufgrund des Endstandes von 1:1 wahrscheinlich nicht mehr viel.

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Am Bahnhof schnell noch 3 Bier gekauft um im Zug anstoßen zu können. Die Fahrt nach Stoke verging bei Gesprächen über vergangene Spielbesuche sehr schnell und Stoke wurde 40 Minuten vor Kickoff erreicht. Am Bahnhof direkt den Taxistand angesteuert und uns nach dem Preis erkundigt. Ca. 7,00£ hörten sich gut an und wir stiegen ein. Der Fahrer erzählte uns, dass Stoke ja viel schöner sei als Beispielsweise London und erzählte uns viele weitere Sachen die wir teilweise absolut nicht verstanden. Am Stadion sogar 1,00£ günstiger als angekündigt ausgestiegen, holten wir uns unsere Hinterlegten Karten und verabredeten uns für nach dem Spiel wieder, da wir diesmal nicht zusammen saßen.

Das Spiel zwischen Stoke und Southampton war in der ersten Halbzeit ähnlich wie das Spiel zuvor eine Katastrophe. Wieder trafen die Gäste zur Führung und wieder war das Spiel absolut langweilig. Meine Müdigkeit überkam mich erneut und ich verschlief teile der ersten Halbzeit. Später erfuhr ich von den beiden Schweizer Kollegen, dass einer von ihnen ebenfalls eingeschlafen sei. Absolut verständlich bei dieser ersten Halbzeit! Die zweite Halbzeit wurde jedoch wirklich spannend und es entwickelte sich zwischenzeitlich eine wirklich akzeptable Stimmung, die sehr mit dem spannenden Spiel verbunden war. Stoke drehte das Spiel noch zu einem 2:1 und verpasste eine riesige Chance, das 3:1 zu erzielen. Diese vergebene Chance veranlasste das Publikum einen netten Gesang anzustimmen, welcher mich sehr zum Schmunzeln brachte. Sie sangen: „we score when we want, we score when we waaant, we are stoke city, we score when we want!“ Aufgrund einer langen Verletzungspause in der Nachspielzeit, betrug diese insgesamt über 10 Minuten. Viel passierte in dieser jedoch nicht und das Spiel endete mit 2:1. Das Britannia Stadium überzeugte mich insgesamt nicht so, zwar gibt es eine einzelne Gegengerade und eine freistehende Hintertortribüne, auf welcher die Gäste untergebracht sind, jedoch ist es insgesamt eher wie ein typisches steriles modernes Stadion gebaut und auch die Lage ist für England recht untypisch am Stadtrand mitten im nichts gelegen.

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Nach dem Spiel trafen wir uns direkt vor dem Stadion wieder und berieten, wie wir zurück zum Bahnhof kommen sollten. Aufgrund von viel Zeit und eines vorher rausgesuchten Fußweges entlang eines Baches, gingen wir zu Fuß. Auf dem Weg und auch später in der Umgebung des Bahnhofs fragten wir uns wirklich, was der Taxifahrer an dieser hässlichen Stadt so toll findet. Aber jeder hat eben seine Meinung, wir waren uns jedenfalls einig, das Stoke absolut nichts kann. An einem Off-licence Store deckten wir uns noch mit Cider und Bier ein und ließen uns bis zur Abfahrt der Züge auf einer Wiese nieder und tranken noch bei netten Gesprächen unsere Getränke. Kurz vor Abfahrt, machten wir uns auf zum Bahnhof und verabschiedeten uns voneinander, da die beiden nach Birmingham mussten und ich nach Manchester. War echt nett mit euch Jungs, man sieht sich sicherlich nochmal.

In Manchester machte ich mich sofort auf den Weg zu meinem Hostel, was für ein Bett im 18er-Zimmer unverschämte 38,00£ verlangte. Hierbei muss man jedoch erwähnen, dass dieser Preis für 2 Nächte war. Man muss diese 2 Nächte jedoch buchen, da am Wochenende keine Einzelbuchungen möglich sind. Trotzdem war es weit und breit die günstigste auffindbare Unterkunft. Nur die Nacht von Samstag auf Sonntag hätte normalerweise ohne diese Einschränkung 24,00£ gekostet und auch unter der Woche hat das Hatters Hostel mit Preisen beginnend ab 12,00£ akzeptable Preise. Ich begab mich direkt aufs Zimmer und legte mich zügig ins Bett. Den Schlaf der vergangenen Nacht konnte ich dadurch zumindest teilweise nachholen, auch wenn das Manchester Nachtleben normal einiges zu bieten hat mit Läden wie z.B. dem Tiger Tiger. Nächstes Mal eben wieder!

Sonntagmorgen erstmal ausgeschlafen und dann auf den Weg zum Frühstück gemacht. Viel Auswahl gab es zwar nicht, besser als kein Frühstück war es aber natürlich trotzdem. Durch die extra gebuchte Nacht, kam ich in den „Genuss“ mein Gepäck den gesamten Tag im Zimmer lassen zu können und es nicht wie am Tag zuvor mit ins Stadion nehmen zu müssen und dort noch mit den Ordnern wegen meiner Zahnbürste und weiteren Hygieneartikeln diskutieren zu müssen. Nach dem Frühstück noch eine längere Zeit mit Facebook, Instgram und Co. verbracht, bevor ich mich zum Etihad Stadium aufmachte. In der Stadt waren schon einige Menschen in hellblau gekleidet und begaben sich ebenfalls zum Stadion. Am Stadion war auch schon recht viel los und die Animation des Events konnte bereits draußen beginne. Das Stadion an sich finde ich von außen ansprechend und auch von innen gefällt es mir persönlich ganz gut im Vergleich zu anderen modernen Stadien. Momentan befindet sich eine Hintertorseite im Ausbau und bekommt einen dritten Rang. Auf dieser Tribüne sind auch die Gäste im 1. Rang untergebracht. Ich persönlich bin gespannt, ob diese nach dem Ausbau in den 3. Rang umgesiedelt werden, unüblich ist sowas heutzutage ja nicht. Ich begab mich sehr früh ins Innere des Stadions, da mir diese Show draußen absolut nicht zusagte. Im Stadion waren bereits sehr viele Touristen, die fleißig Selfies machten. Das Stadion füllte sich sehr langsam und manche Plätze wurden erst zur 10. Minute eingenommen und zur 35. Minute auch schon wieder verlassen, um nicht zu lange in einer Schlange oder am Buffet stehen zu müssen. ManC dominierte das Spiel und lag schnell mit 2:0 in Führung, die Stimmung war eine Katastrophe, im Hintertorbereich neben dem Gästeblock wurden zwar vor dem Spiel einige eigene Schwenker eingesetzt, das war es aber auch schon. Ansonsten das erwartete Tennispublikum. Die beiden Spiele vorher konnten da teilweise schon überzeugen, wogegen heute wohl das moderne englische Event Publikum zugegen war. Auch bei diesem Spiel gab es aufgrund einer Verletzung eine Nachspielzeit von über 10 Minuten. Das Stadion verließen viele jedoch bereits zwischen der 80. und 90. Minute. Als der Schiedsrichter das Spiel abpfiff, war das Stadion vermutlich schon von der Hälfte der Zuschauer verlassen worden. Auch die Spieler beider Teams verschwanden binnen kürzester Zeit in der Kabine und bedankten sich nicht bei den Fans. Manchester City wies während des Spiels des öfteren auf das im Anschluss stattfindende Spiel der Frauen im Stadion auf der anderen Straßenseite hin. Viele Leute haben sich davon jedoch nicht motivieren lassen zu diesem Spiel zu gehen.

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Am Academy Stadium angekommen, suchte ich zuerst vergebens eine Kasse. Am Stadion gab es lediglich Ticketautomaten, an denen man Tickets wie an einer Bahnstation ziehen kann. Aufgrund von Münzenknappheit stand ein hilfsbereiter Mitarbeiter daneben und empfahl einem, doch bitte mir Karte zu bezahlen, wolle man nicht mehr fürs Ticket bezahlen als es eigentlich kosten würde. Außerdem fragte er, ob man einen Steh- oder einen Sitzplatz nehmen möchte. Der Preis war für beide jeweils 6,00£ und ich wählte einen Sitzplatz mit freier Platzwahl. Trotzdem verwunderlich, dass es beim Frauenfußball und auch bei allen anderen Spielen, die in diesem Stadion stattfinden Stehplätze gibt, denn beide Hintertortribünen bestehen nur aus Stehstufen. Das Stadion an sich war ein kleiner Neubau, das Spiel an dem Tag war das erste Ligaspiel, welches die Frauen in diesem Stadion austragen durfte. Zuvor wurde immer in der Regional Arena auf der anderen Seite des Etihad Stadium gespielt. Das Spiel war auf einem recht hohen Niveau und wurde durch ein schön herausgespieltes Tor mit 1:0 für die Arsenal Ladies entschieden. Ich verließ das Stadion zur Halbzeitpause, um meinen Rückflug nicht zu gefährden.

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Vom Stadion ginge es zu Fuß, vorbei am Etihad Stadium, zurück zum Hostel. Dort packte ich schnell meine Sachen zusammen, checkte beim verwunderten Personal an der Rezeption aus, die fragten, warum ich schon gehen wolle, ob etwas mit dem Zimmer nicht ok gewesen wäre. Nach kurzer Aufklärung war dieses Missverständnis aber auch beseitigt und ich begab mich zum Bahnhof. Dort noch schnell ein Ticket für einen der Züge zum Airport für 4,20£ gelöst und in den nächsten Zug gestiegen, der mich in 20 Minuten zum Airport brauchte. Der Abflug verzögerte sich leider am Ende noch um fast eine Stunde, die Landung war aber immerhin „nur“ 40 Minuten später als geplant. Am Flughafen noch ein letztes Mal den Zaun überwunden und ab mit dem Auto zurück gen Heimat. Im Bett noch den Handywecker gestellt, der bereits in ca. 5 Stunde wieder zur Arbeit auffordern sollte.

Insgesamt wieder eine gelungene Tour bei der zwei nette Hoppingkollegen kennengelernt werden durften und die mich zweier meiner vielen persönlichen Ziel, der Komplettierung der Premier League (10/20) und der Championship (10/24) wieder ein Stück näher gebracht hat. Grüße noch an Andrin und Andrin!

MO // SCHROTTHOPPER!